Am Schluss drohten die Brüder vor versammelter Mannschaft gar handgreiflich zu werden. Das jedenfalls berichtete das brasilianische Nachrichtenmagazin «Veja». Die Rede ist von Alberto (40) und David Safra (35), den beiden jüngeren Söhnen von Clanchef Joseph (81), der sich krankheitsbedingt bei der Safra Group immer mehr zurückzieht. Es ging um Strategie- und Positionierungsfragen beim Geldhaus, aber auch um Revierkämpfe zwischen zwei Heissköpfen.

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Mit dem Auszug von Alberto aus dem Banco Safra hat sich der Zwist inzwischen etwas entschärft. Zwischen den Fronten: der älteste Sohn Jacob (45), der als Verwaltungsrat von J. Safra Sarasin das Private Banking der brasilianischen Bankengruppe repräsentiert. Dessen Kern bildet die 2012 erworbene Basler Bank Sarasin.

An Profil gewonnen

Durch seine stille Art wurde Jacob lange unterschätzt: Im Verwaltungsrat von J. Safra Sarasin galt er lange als Befehlsempfänger seines charismatischen Vaters. Doch mit seiner Sachkompetenz habe er nach und nach an Profil gewonnen, ist aus dem Rat zu vernehmen. Inzwischen gilt er gar als Anwärter, dereinst als Clanchef in die Fussstapfen des Vaters zu treten und seine aufbrausenden Brüder auszustechen.

In Basel hat Jacob Safra zuletzt wichtige Weichen gestellt: Mit Ex-UBS-Mann Jürg Haller, der für die brasilianische UBS-Tochter Pactual tätig war und die Familie gut kennt, ist kürzlich ein neuer Präsident angetreten, der auch in der Holding Platz nimmt. Und per Anfang November wurde mit dem Internen Daniel Belfer auch ein neuer CEO installiert.

Jacob Safra

Ruhe bewahren: Jacob Safra vertritt im Verwaltungsrat von J. Safra Sarasin den Besitzerclan – lange im Schatten von Vater Joseph.

Quelle: ZVG

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Erik Nolmans
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