Das Waadtländer Raumfahrtunternehmen Swiss Space Systems (S3), über das der Konkurs verhängt worden ist, soll in Kroatien neu starten. Das kündigt Unternehmensgründer Pascal Jaussi in einem Zeitungsinterview an.

Ziel sei, dass die kroatische Filiale die Swiss Space Systems Holding SA übernehme und die Schulden bezahlt würden, sagte Jaussi in einem von der Zeitung «Le Matin Dimanche» veröffentlichten Interview. Die Aktivitäten «ZéroG» und «Spaceport» in Payerne würden fortgesetzt. Die betroffenen Gesellschaften seien nicht konkurs.

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Unterstützung in Kroatien

Auf die Frage nach dem Kapital, über das die Filiale in Kroatien verfüge, sagte Jaussi, dass es sich um private Vermögen sowie eine Unterstützung des Staates handle. In Kroatien wisse man, dass der Konkurs in der Schweiz darauf zurückzuführen sei, dass das Gericht der Gesellschaft keine Zeit gegeben habe für die Kapitalisierung.

Auf die Frage zu den 30 Millionen Franken, die zur Rettung von S3 nötig wären, räumte der Firmengründer Schwierigkeiten ein. Die Schwierigkeiten, an das Geld zu kommen, habe mit den Gerüchten um das Unternehmen zu tun. Je mehr Gerüchte im Umlauf gewesen seien, desto mehr hätten sich die Investoren verschlossen.

Gerüchte um Geldwäscherei hätten dem Unternehmen enorm geschadet. Die Sponsoren seien nicht zurückgekehrt, und die finanziellen Verluste seien wenigstens doppelt so hoch wie die Schulden.

Parabelflüge und Minisatelliten

S3 wurde 2013 gegründet und hat ihren Sitz in Payerne VD. Sie will Parabelflüge anbieten und Minisatelliten in die Erdumlaufbahn bringen. Ab 2015 geriet sie in finanzielle Schwierigkeiten.

Mitte Dezember eröffnete ein Waadtländer Gericht den Konkurs über das Unternehmen. Dieses hatte zu diesem Zeitpunkt mehr als 7 Millionen Franken Schulden. S3 hatte zunächst gegen den Entscheid rekurriert, den Rekurs dann aber zurückgezogen. Darauf wurde S3 am Montag in den Konkurs geschickt.

Swiss Space Systems ist seit Monaten in den Schlagzeilen, weil dem Unternehmen das Geld ausgegangen ist. Auch ist Gründer Pascal Jaussi im August 2016 unter rätselhaften Umständen angegriffen worden. Er erlitt in einem Auto im Kanton Freiburg Brandwunden und gab an, dass er bedroht und mit brennbarer Flüssigkeit übergossen worden sei.

(sda/chb)