Bei Barry Callebaut (BC) kommt es überraschend zu einem Wechsel in der Chefetage. Der weltgrösste Schokoladenhersteller hat Peter Feld per sofort zum neuen CEO ernannt, wie er am Mittwoch mitteilte.

Feld wechselt von Jacobs Holding zu BC, wo er ebenfalls als Geschäftsführer amtierte. Davor war er unter anderem Chef des Marktforschungsunternehmens Gfk. Feld habe über 30 Jahre Erfahrung in der Weiterentwicklung weltweit tätiger Konsumgüter- und Dienstleistungsunternehmen.

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Der bisherige CEO Peter Boone legt sein Amt «aus persönlichen Gründen» nieder, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Im ersten Halbjahr weniger Schokolade verkauft

Das Unternehmen hat gleichzeitig seine Halbjahreszahlen veröffentlicht. Im ersten Semester 2022/23 (per Ende Februar) verkaufte BC weniger Schokolade als im Jahr davor. Die Menge der verkauften Schokolade ging um 2,9 Prozent zurück.

Insgesamt lag das Verkaufsvolumen in der Zeitspanne von September bis Februar bei 1131 Kilotonnen nach 1165 Kilotonnen im Vorjahressemester. Bedenkt man allerdings, dass das Verkaufsvolumen im ersten Quartal (September bis November) um 5,1 Prozent abnahm, dann befand sich das Unternehmen im zweiten Jahresviertel bereits wieder auf dem Weg der Besserung. So betont BC denn auch in der Mitteilung, dass das Verkaufsvolumen im zweiten Quartal nur um 0,5 Prozent gesunken sei.

Dennoch reicht es zum Erreichen der eigenen durchschnittlichen Dreijahresziele nun nicht mehr ganz. Ziel war ein durchschnittliches Volumenwachstum zwischen 5 und 7 Prozent über die Jahre 2021 bis 2023 (jeweils per Ende August). Um das zu erreichen, wäre im Gesamtjahr nach Einschätzung von Experten allerdings ein Wachstum von 5,5 Prozent nötig gewesen. Wie BC in der Mitteilung schreibt, dürfte das Verkaufsvolumen im Gesamtjahr allerdings höchstens «moderat» wachsen oder gar flach bleiben.

Trotz der tieferen Verkaufsmenge nahm der Umsatz in Lokalwährung um 7,9 Prozent auf 4,2 Milliarden Franken zu. In Schweizer Franken lag das Plus bei 3,7 Prozent. Dies war laut der Mitteilung vor allem auf höhere Rohstoffpreise und das inflationäre Umfeld zurückzuführen, dem Barry Callebaut mit seinem Cost-Plus-Preismodell gut entgegentreten kann, sowie auf den positiven Produktmix.

Auf betrieblicher Stufe (EBIT) blieb ein Gewinn von 348,4 Millionen nach 318,1 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich stand auch ein leicht höherer Reingewinn von 234,3 Millionen Franken zu Buche nach 224,8 Millionen im Jahr davor. Analysten hatten im Schnitt zwar mit etwas mehr Volumen gerechnet, dafür aber mit einem tieferen Gewinn.

(awp/mth)