Wie Adoboli war Jérôme Kerviel erst 31 Jahre alt, als sein Milliardenbetrug bei der Société Générale in Paris aufflog. Aber das war nicht die einzige Parallele zum Fall Adoboli.

Gleicher Fall. Der Bretone begann ebenfalls im Backoffice seine Karriere, wo er zunächst die Compliance-Regeln kennen lernte. 2005 kam er in den Handelsraum, ebenfalls in einem Delta-1-Team. Wie Adoboli war er dort auch mit dem Indexhandel befasst. Und wie bei seinem Londoner Kollegen hoffte Kerviel auf einen fetten Bonus in Höhe von 600 000 Euro. Dazu kam es aber nicht mehr.

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Weltrekord. Als der Fall aufflog, entdeckten die Ermittler unautorisierte Transaktionen in der Höhe von gesamthaft 49,9 Milliarden Euro. Kerviel hatte der Bank einen Schaden von 4,9 Milliarden Euro eingebrockt. Das Institut war zeitweise existenziell gefährdet. Nach vier Monaten Prozessdauer wurde Kerviel im Oktober 2010 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, davon drei unbedingt. Zusätzlich muss er den Milliardenschaden ersetzen. Das Gericht kam zum Entscheid, dass Kerviel als Einzeltäter gehandelt hatte. Derzeit verhandelt ein Berufungsgericht.