Schweizer Ermittler haben in Zusammenhang mit dem internationalen Korruptionsfall rund um den brasilianischen Erdölkonzern Petrobras die Bank Pictet durchsucht. Die Untersuchung bezöge sich auf Vorgänge, die mehrheitlich mehr als ein Jahrzehnt zurücklägen, erklärte ein Sprecher des Genfer Vermögensverwalters am Mittwoch. Über die Hausdurchsuchung hatte zuvor bereits die Zeitung «Le Temps» berichtet.

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«Die Bundesanwaltschaft bestätigt, dass sie Mitte März unter anderem eine Hausdurchsuchung bei einem Bankinstitut auf dem Genfer Platz durchgeführt hat», erklärte die Behörde in einer Stellungnahme. Die Razzia habe im Rahmen eines laufenden Strafverfahrens im Zusammenhang mit dem Petrobras-Untersuchungskomplex stattgefunden.

Das Verfahren sei im Dezember 2021 gegen die Bank, eine natürliche Person und Unbekannte wegen des Verdachts der Beihilfe zur Bestechung ausländischer Amtsträger und der schweren Geldwäsche eröffnet worden.

Odebrecht sicherte sich Aufträge von Petrobras

Ihren Anfang hat die Affäre in Brasilien, wo dem Baukonzern Odebrecht Schmiergeldzahlungen vorgeworfen wurden. Mit den Zahlungen soll sich das Unternehmen milliardenschwere Aufträge von Petrobras gesichert haben. Der Ölriese wiederum soll unrechtmässig Gelder an politische Parteien geschleust haben.

Eine ganze Reihe von Schweizer Banken sind in den Fall verstrickt. Früheren Angaben zufolge hatte die Bundesanwaltschaft auch Verfahren gegen die Privatbanken J. Safra Sarasin, Banque Cramer und PKB eingeleitet.

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma schloss 2018 die Verfahren gegen eine Reihe von Instituten ab. Pictet habe sich 2014 nach einer internen Prüfung mit der Finma über dieses Thema unterhalten, wie der Sprecher weiter sagte. 2015 habe die Aufsichtsbehörde den Fall abgehakt.

(reuters/gku)