Der Schweizer Logistikkonzern Kühne+Nagel hat ein schwieriges drittes Quartal 2025 hinter sich: Umsatz und Gewinn des Unternehmens mit Sitz in Schindellegi SZ gingen zurück. Nun wird das Jahresziel gesenkt und ein Sparprogramm lanciert. Zu diesem gehört auch ein Stellenabbau. Zwischen 1000 und 1500 Jobs sollen weltweit verschwinden. 

Der Umsatz sank um 7 Prozent auf 6,04 Milliarden Franken, wie Kühne+Nagel am Donnerstag bekannt gab. Der um die volatilen Frachttarife bereinigte Rohertrag nahm um 4 Prozent auf 2,11 Milliarden ab.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

In der Folge ging der operative Gewinn (EBIT) um satte 37 Prozent auf 285 Millionen zurück und der Reingewinn um 39 Prozent auf 206 Millionen.

Kühne + Nagel spürt die Trump-Zölle

Das Marktumfeld sei von Überkapazitäten und Margendruck geprägt, heisst es in einer Mitteilung von Kühne+Nagel. Gleichwohl seien Marktanteile gewonnen worden.

Das Unternehmen von Patron Michael Kühne (88) ist ein Spielball der handelspolitischen Kontroversen, direkt und indirekt. Direkt haben die Zölle von US-Präsident Donald Trump Folgen auf die Handelsvolumina, indirekt wirken sich Trumps Aussagen auch auf die für Kühne+Nagel wichtige US-Währung aus. Ohne Währungseffekte hätte sich denn auch der Umsatz nur um 3 Prozent zurückgebildet.

Die Erwartungen der Analystinnen und Analysten wurden beim Umsatz übertroffen, beim EBIT aber verfehlt.

Die Ziele für das laufende Jahr senkt Kühne+Nagel deutlich: Der Konzern peilt neu einen EBIT von über 1,3 Milliarden Franken an. Bislang war ein Wert zwischen 1,45 und 1,65 Milliarden angestrebt worden.

Gleichzeitig lanciert Kühne+Nagel ein Sparprogramm: Damit sollen die Kosten um über 200 Millionen Franken pro Jahr gesenkt werden. «Schwierige externe Faktoren zwingen uns, unsere Effizienz und die Performancekultur nachhaltig und langfristig zu steigern», lässt sich CEO Stefan Paul zitieren. Über den globalen Stellenabbau von bis zu 1500 Mitarbeitern – hauptsächlich in den grossen Märkten – will das Unternehmen 110 Millionen Franken einsparen. Auch in der Schweiz dürften einige Stellen wegfallen. Derzeit beschäftigt Kühne+Nagel rund 85'000 Mitarbeitende.

(sda/rms/dob)