«Grundsätzlich will Unilabs unabhängig bleiben», sagt CEO und Verwaltungsratspräsident Edgar Zwirn der «Handelszeitung». Der Schweizer Laborbetreiber mit Sitz in Genf möchte selber und «aktiv» an der Konsolidierung der europäischen Laborbranche teilnehmen.

Laut einer Studie der Bank ABM Amro vom 27. März 2007 hat die australische Laborgruppe Sonic Healthcare Interesse an der Übernahme von Unilabs. Die Bank kalkuliert mit einem Übernahmepreis von rund 506 Mio australische Dollar. Umgerechnet würde dies gut 50 Fr. pro Unilabs-Aktie bedeuten. Aktuell stehen die Papiere von Unilabs bei etwas über 41 Fr.

Er habe noch keine Offerte von Sonic Healthcare erhalten, sagt Zwirn. Ein Angebot von 50 Fr. würde er aber ablehnen, da er dies als zu tief erachte. Und wenn Colin Goldschmidt, Geschäftsführer der an der australischen Börse kotierten Sonic Healthcare, doppelt so viel bieten würde? «Dann müsse man die Sache gründlich analysieren», so Zwirn. Definitiv entscheiden würden aber sowieso die Aktionäre. 36,3% der Stimmen res-pektive 27,5% des Kapitals von Unilabs wird von einem Aktionärs-pool gehalten; dieser besteht aus den Gründungsaktionären rund um die Familie Zwirn sowie Rockaway und Forbes Associates.

Zwirn anerkennt aber, dass die Akquisition seines Unternehmens aus der Sicht von Sonic Healthcare «sinnvoll» wäre. Die Firma ist bisher schwergewichtig in Australien, Neuseeland und Hongkong tätig und sieht in Europa gemäss dem Geschäftsbericht 2006 «substanzielle Wachstumsmöglichkeiten». 2002 wurde The Doctors Laboratory (die grösste Pathologiepraxis Grossbritanniens) übernommen. 2004 erwarb Sonic Healthcare rund 56% des grossen deutschen Pathologieunternehmens Schottdorf. Und letztes Jahr wurde in den USA eine eigene Tochtergesellschaft gegründet.

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