Zwei Merkmale sind beim Lexus RX 400 anders als bei allen anderen SUV. Dreht man den Zündschlüssel, passiert zuerst einmal gar nichts. Der Wagen steht da und wartet auf weitere Befehle des Fahrers oder der Fahrerin. Tritt man auf das Gaspedal, rauscht der RX 400 lautlos weg. Bis etwa 30 km/h fährt er weit gehend elektrisch und erzeugt dabei natürlich keinerlei Emissionen. Ist mehr Power gefragt, schaltet sich der Benzinmotor dazu, dann geht der Lexus ab wie die Feuerwehr. Bei schwierigen Strassenverhältnissen schliesslich tritt der zusätzliche Elektromotor in Aktion, der die Hinterräder antreibt und den Lexus zum Allrad-SUV verwandelt. Zweites Merkmal des Wagens ist die Tatsache, dass sich der Lexus im Stadtverkehr praktisch geräuschlos bewegt, was dazu führen kann, dass unkonzentrierte Fussgänger unvermittelt vor das herannahende Auto laufen.
Toyota als Pionier
Mit diesen Phänomenen kann man leben, ist doch der RX 400 ein Auto, das wohl in erster Linie technisch interessierte Kundinnen und Kunden anspricht. Die Frage, ob sich der Hybridantrieb, also die Kombination von Elektromotor mit einem Benzin- oder Dieselmotor, längerfristig als Alternative durchsetzen wird, kann heute noch nicht beantwortet werden. Eines jedoch ist offensichtlich, die Japaner und insbesondere Toyota gehören zu den Pionieren in dieser Antriebsart. Mit dem Prius kam Toyota als Erster, dann folgte Honda und als Nächste werden wohl auch europäische Hersteller mit Hybridmodellen nachziehen.
Mit dem Hybridantrieb lässt sich Treibstoff sparen, das ist keine Frage. Zu prüfen ist allerdings, welchen Sinn dies macht? Im Stadtverkehr braucht der RX400 kein Benzin bis etwa 30 km/h, hier ist der Hybrid klar im Vorteil. Aber auf langen Strecken, zum Beispiel auf Autobahnen, wenn die gesamte Power des RX 400 eingesetzt wird, ist ein moderner Dieselmotor mit Common-Rail-Technik dem Lexus ebenbürtig. Der Gesamtverbrauch von 9,6 l auf unserer rund 1300 km langen Testfahrt kann als sehr moderat bezeichnet werden. Diesen Verbrauchswert erreichten wir aber auch schon mit einem etwa gleich schweren Diesel-PW mit ähnlicher Motorisierung wie der RX 400.
Hybrid bleibt in der Diskussion
Die Frage pro und contra Hybrid wird also auch in Zukunft die Gemüter bewegen. Dass der Hybrid ein gefragter Antrieb ist, zeigen die Bestellungen in der Schweiz. Der Importeur kommt kaum nach, alle Bestellungen fristgemäss auszuführen.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man beim Fahren von der recht aufwendigen Elektronik, welche die einzelnen Antriebsquellen steuert, überhaupt nichts merkt. Der RX 400 fährt sich wie ein ganz normaler PW. Auf einem Display können die einzelnen Vorgänge im Antriebssystem verfolgt werden. Man darf sich allerdings von der faszinierenden Darstellung nicht zu stark ablenken lassen. Dass diese Technik ihren Preis hat, liegt auf der Hand, mit 90750 Fr. liegt der RX 400 allerdings nicht allzu weit weg von ähnlichen Konkurrenten.
Kennzahlen
Motoren: 6 Zyl. Benziner mit 3311 ccm Hubraum und zwei Elektromotoren
Leistung: 272 PS/200 kW
Maximales Drehmoment: 288 Nm bei 4400 U/min
Verbrauch: 912 l/100 km
Max. Gesamtgewicht: 2505 kg
Preis: Ab 85000 Fr.
Testwagen: 90750 Fr.
Testwagenlieferant: Toyota AG, Safenwil