Beim Schokoladenkonzern Lindt & Sprüngli hat der Umbau in den USA 2019 auf den operativen Gewinn gedrückt. Die entsprechenden Restrukturierungskosten ausgeklammert hat der Lindorkugeln-Hersteller aber auch im vergangenen Jahr die Profitabilität weiter erhöht. Zum 175-Jahr-Jubiläum 2020 schüttet das Unternehmen eine Sonderdividende aus.

Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um 6,9 Prozent auf 593 Millionen Franken. Ohne Restrukturierungskosten für den Umbau in den USA kletterte er um 6,0 Prozent auf 675 Millionen Franken, wie Lindt am Dienstag mitteilte. Das entspricht einer bereinigten Marge von 15,0 Prozent, 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr.

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Unter dem Strich verdiente Lindt 512 Millionen Franken, 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Hier machte eine Steuerentlastung in der Schweiz aufgrund der Reform die Restrukturierungskosten aus den USA wieder wett. Beide Effekte beliefen sich auf je 59 Millionen Franken.

75 Prozent mehr Dividende

Am höheren Gewinn haben auch die Aktionäre teil: Ihnen will Lindt den Jahresabschluss mit einer Sonderdividende zum Jubiläum von 175 Franken pro Partizipationsschein und 1750 Franken pro Namenaktie versüssen. Das sind 75 Prozent mehr als im Vorjahr. Für Lindt-Präsident Ernst Tanner wird das Jubiläum damit zum Jackpot: Als Grossaktionär kassiert er über 7 Millionen Franken Jubiläumsdividende, konkret 7'082'250 Franken. Dies zusätzlich zu seinem Gehalt als exekutiver Präsident von 3,02 Millionen. Macht also 10'104'250 Franken. 

Mit den Zahlen hat der Schokoladenkonzern die Erwartungen der Finanzgemeinde mehr oder weniger erfüllt. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem EBIT von 602,8 Millionen Franken, einer bereinigten Marge von 15,0 Prozent, einem Reingewinn von 515,3 Millionen Franken sowie einer Dividende je PS von 108,28 Franken gerechnet.

Umbau in den USA

Den Umsatz hatte Lindt bereits Mitte Januar bekanntgegeben. Dieser stieg um 4,5 Prozent auf 4,51 Milliarden Franken. Aus eigener Kraft und um Währungseffekte bereinigt wuchs der Schokoladenhersteller um 6,1 Prozent. Auch in den USA, wo das Geschäft in den letzten Jahren schleppend verlaufen war, ging es wieder deutlich nach oben.

Lindt treibt dort zudem den Umbau weiter voran. So wurden die Verkaufsunterstützungsaktivitäten in Nordamerika an einen Drittanbieter ausgelagert. Auch die Produktion der bisherigen Sorgentochter Russell Stover muss Federn lassen: Ab 2021 wird der Betrieb der ältesten Produktionsstandortes Montrose in Colorado geschlossen und das Volumen auf die Produktionsstandorte in Kansas und Texas verlagert. Auch bestehende Lagerhäuser werden geschlossen.

Für das laufende Jahr zeigt sich das Management um Lindt & Sprüngli-Chef Dieter Weisskopf zuversichtlich: Lindt soll im Einklang mit den mittelfristigen Zielen um 5 bis 7 Prozent wachsen und die Marge um 20 bis 40 Basispunkte steigern.

(awp/mlo)

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