Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist Zweifeln über Vorteile eines Einstiegs bei der italienischen Staatsairline ITA Airways entgegen getreten. «Wir wissen, was wir machen in Italien, keine Sorge», sagte Spohr am Donnerstag in einer Konferenz mit Analysten. Die Lufthansa hätte niemals in ITAs chronisch defizitäre Vorgängerin Alitalia investiert.

Doch die neue Airline habe eine Restrukturierung durchgemacht so wie die heutigen Töchter Swiss, Brussels oder Austrian Airlines, ehe die Lufthansa sie übernahm. «Ich höre auf meine Anteilseigner - keine Sorge, wir kennen das Vermächtnis.» Auch Finanzchef Remco Steenbergen versprach, eine sehr logische geschäftliche Entscheidung zu treffen, wenn die Finanzdaten von ITA analysiert seien. Option sei neben einem Einstieg eine kommerzielle Partnerschaft.

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Zu MSC: «Sie baten uns um ein Blind Date»

Lufthansa hatte zusammen mit dem Schweizer Reedereikonzern MSC Interesse an einem Mehrheitsanteil an ITA bekundet. Spohr stellte klar, dass für die Lufthansa selbst allenfalls eine Minderheitenbeteiligung in Frage kommt. Von einer Mehrheitsübernahme sei der MDax-Konzern weit entfernt. Die Interessen von MSC und Lufthansa ergänzten sich hervorragend, sagte Spohr.

Für die Lufthansa sei Italien der wichtigste europäische Auslandsmarkt. Als Marktführer von Langstreckenflügen in Italien sei Lufthansa ein guter Partner für ITA. Der Kontakt mit der aus Italien stammenden MSC-Eigentümerfamilie Aponte sei auf Initiative der italienischen Regierung zustande gekommen. Er habe die Apontes persönlich getroffen. «Die Regierung hat uns verkuppelt mit MSC. Sie baten uns um ein Blind Date, und wir haben uns verliebt.»

(reuters/tdr)

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