Bei der seit Monaten anhaltenden Suche nach einem neuen Chef für die Lufthansa kommt nun auch der ehemalige Telekom-Manager René Obermann ins Gespräch. Wie das «Handelsblatt» von heute mit Verweis auf Konzernkreise berichtet, hat der Aufsichtsrat der deutschen Fluggesellschaft Kontakt zu Obermann aufgenommen. Der ehemalige Vorstandschef der Telekom hatte am Montag seinen Abgang von der Spitze des niederländischen Kabelbetreibers Ziggo angekündigt, nachdem bekannt wurde, dass dieser vom US-Medienkonzern Liberty Global übernommen wird.

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Auch Swiss-Chef im Rennen

Nach der Ankündigung des Wechsels von Lufthansa-Chef Christoph Franz zu Roche galt der CEO der Swiss, Harry Hohmeister, als aussichtsreicher Kandidat.  Der 49-jährige Niedersachse gilt als enger Vertrauter von Franz und hat Aufsichtsratskreisen zufolge ebenfalls gute Karten für die Nachfolge. Er begann vor fast 30 Jahren seine Karriere bei der Kranich-Fluglinie – mit einer Zwischenstation bei Thomas Cook Airlines. Derzeit ist Hohmeister Chef der profitablen Tochter Swiss – hier folgte er Franz vor vier Jahren schon einmal nach.

«Harry, lös schon mal das Ticket», titelte die «Sonntagszeitung» – oder «Hohmeister auch weg? Der Swiss kommen die Chefs abhanden», schrieb «20 Minuten». Wird der Swiss-CEO Nachfolger von Lufthansa-CEO Christoph Franz? Es sah eine Zeit lang so aus.

Weitere Kandidaten wackeln

Bei der Suche nach einem neuen Chef für die Lufthansa galt seit langem Carsten Spohr, Chef des Passagiergeschäfts, als aussichtsreichster Kandidat. Nach «Handelsblatt»-Informationen gibt es im Aufsichtsrat aber Stimmen, die sich gegen eine schnelle Berufung Spohrs ausgesprochen haben. Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber suche nun per Headhunter auch extern nach einem Kandidaten. Der bisherige Vorstandschef Christoph Franz legt Ende Mai sein Amt nieder.

Analysten kritisieren

Bei Luftfahrt-Analysten stösst die langwierige Suche nach einem neuen Chef der Airline auf Kritik. Mit Passage-Chef Spohr stehe ein geeigneter Nachfolger für Franz bereit, sagten Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler und Johannes Braun von der Commerzbank in der vergangenen Woche. Das lange Auswahlverfahren nähre den Verdacht, dass Spohrs Qualitäten intern angezweifelt werden könnten, sagte Braun.

(tke, mit Material von awp)