Amerika hat diese Frau zum Fressen gern. Auch wenn sie kaum jemand kennt. Was alle kennen: In-N-Out. Die Burger-Kette gehört Lynsi Snyder, 39. Was ihre Grosseltern 1948 gründeten, gilt bis heute als der ikonische Imbiss der USA

Fans lieben Snyders Bekenntnis zur Qualität

Snyders Leben, in fünf Infohappen erzählt: rauschhafte Jugend. Dreimal geschieden. Ein viertes Mal verheiratet. 2012 als jüngste Milliardärin auf der «Forbes»-Liste. Taxierung aktuell: 4,2 Milliarden Dollar.

Wofür die Fans In-N-Out lieben, ist Snyders Bekenntnis zur Qualität: Frische Zubereitung, keine Wärmelampen oder Mikrowellen im Restaurant. Ein Look wie früher in den 1950er Jahren, ein Feeling wie in einer Zeitkapsel: das gute Amerika, eingeklemmt zwischen zwei Brothälften.

Während die Burger-Konkurrenz in hohem Tempo expandiert, das Geschäftsrisiko mit Franchising minimiert und das Menu vergrössert, geht In-N-Out einen dezidiert anderen Weg.

Übersichtliche Speisekarte: Burger, Fritten, Softdrinks

Keine 400 Lokale gehören zum Unternehmen, die meisten davon im Westen der USA. Die Speisekarte umfasst kaum mehr als Burger, Fritten, Softdrinks und ein paar Dessert-Items. US-Gastro-Analysten und -Analystinnen schätzen, dass In-N-Out mit dem schmalen Menu, das nur Schnelldreher umfasst, eine höhere Rendite erzielt als die Konkurrenz. Was der Chefin und Inhaberin ebenso verlässlich wie beständig zu mehr Wealth, mehr Reichtum, verhilft. Lynsi Snyder ist die wahre Burger-Meisterin.

Bei einer Unternehmerin, die ihr Gebiet so streng abzirkelt, sind Vorstösse ins Ausland, beispielsweise nach Switzerland, eher schwach wahrscheinlich. Mit einer Ausnahme. Es begab sich im Jahr des Herrn 2017, dass In-N-Out in Zürich in einer Pop-up-Aktion auftauchte und 300 Burger unters Volk brachte. In 90 Minuten waren sie weg. Und In-N-Out war auch wieder weg.

Für Frau Snyders Schatulle konnte dieser einmalige Ausflug wohl nur dies bedeuten: out and in.

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Lynsi Snyder und die drei Bs

Banken

Das Unternehmen In-N-Out gilt als schuldenfrei. Für Banker gibt es also nicht viel zu holen. Es sei denn, es käme irgendwann zu einem Börsengang. Was Snyder aber bisher stets kategorisch ausgeschlossen hat.

Bibelfest

Eher ungewöhnlich im Burger-Business, aber bei In-N-Out-Teil der jüngeren Firmenfolklore: Auf Bechern und Verpackungen prangen Bibelsprüche. Ein Konzept, das der Onkel der heutigen Besitzerin 1987 eingeführt hatte.

Business

In der Regel verdanken Burger-Ketten ihr rasches Wachstum dem Geschäftsmodell des Franchisings. Firmenfremde Unternehmerinnen und -unternehmer mieten quasi die Marke des Franchise-Gebers und entwickeln diese nach exakten Vorgaben im Markt. In-N-Out hingegen setzt nicht auf Franchising. Was gemäss der Firma (und Fans) für mehr Loyalität sorgt.

Andreas Güntert
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