Preiserhöhungen haben das Wachstum des Nahrungsmittelriesen Nestlé 2022 angeschoben. Der Umsatz kletterte auf 94,4 Milliarden Franken, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Damit erreichte der Hersteller von Nespresso, Maggi, KitKat und Perrier ein um Zukäufe, Verkäufe von Sparten und Währungseinflüsse bereinigtes Plus von 8,3 Prozent. Preiserhöhungen steuerten 8,2 Prozent zu dem Wachstum bei.

Doch weil die grassierende Inflation die Kosten weiter in die Höhe trieb und die durchgesetzten Preiserhöhungen dieser Entwicklung hinterherhinkten, litt die Profitabilität. Der Betriebsgewinn lag zwar mit 16,1 Milliarden Franken höher als die 15,1 Milliarden im Vorjahr. Übrig blieben jedoch «nur» 17,1 Prozent des Umsatzes als Betriebsgewinn.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Damit war das Unternehmen etwas weniger profitabel als noch im Jahr davor, als die EBIT-Marge noch bei 17,4 Prozent lag. Mit der EBIT-Marge übertraf Nestlé allerdings die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 16,9 Prozent gerechnet hatten.

Top-Verdiener

Nestlé-Chef Mark Schneider gehört zu den bestverdienenden Managern des Landes. 2021 stand er mit 10,6 Millionen Franken auf Rang vier, hinter Severin Schwan (15,1 Mio.), Ralph Hamers (11,5 Mio) und Vas Narasimhan (11,2 Mio). Letztes Jahr musste sich der Nestlé-Chef etwas bescheiden. Sein Gesamtpaket sank auf 10,3 Millionen. Schneider glaubt an den Erfolg seiner Firma: Er hält mittlerweile 490'000 Aktien, aktueller Wert: 50 Millionen Franken.

(bar)

45 Prozent tieferer Reingewinn

Unter dem Strich resultierte ein 45 Prozent tieferer Reingewinn von 9,3 Milliarden Franken. Im Vorjahr hatte noch der Verkauf von L'Oréal-Anteilen 9,3 Milliarden Franken in die Konzernkasse gespült, sodass der Reingewinn mit fast 17 Milliarden deutlich höher lag. Analysten hatten einer vom Konzern selbst erhobenen Umfrage zufolge für 2022 durchschnittlich mit einem Gewinn von 11,6 Milliarden Franken und einem Umsatz von 95 Milliarden Franken gerechnet.

Im laufenden Jahr ist der Konzern denn auch in Bezug auf die operative Gewinnmarge etwas zurückhaltender als für den längerfristigen Ausblick - bis 2025 soll die Betriebsgewinn-Marge nämlich auf 17,5 bis 18,5 Prozent ansteigen - und erwartet, dass diese im laufenden Jahr zwischen 17,0 und 17,5 Prozent zu liegen kommt. Zudem erwartet Nestlé für 2023 ein organisches Wachstum zwischen 6 und 8 Prozent.

Höhere Dividende

Trotz des tieferen Gewinns können sich die Aktionäre zudem auf eine um 15 Rappen höhere Dividende freuen. Diese wird auf 2,95 Franken erhöht von 2,80 Franken im Vorjahr. Damit bleibt Nestlé seiner Strategie einer jährlichen Dividendenerhöhung treu und erhöht zum 28. Mal in Folge die Ausschüttung an die Aktionäre.

Mehr zum Thema:

(reuters/awp/gku)