Ein Warenautomat mit rund 500 Artikeln, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu betreten – mit dem automatisierten Ladenprojekt VOI Cube hat die Migros Aare seit zwei Jahren Erfahrungen im Feld gesammelt. Jetzt ist Schluss damit: Die Genossenschaft Aare bricht den Pilotversuch per Mitte Februar 2023 ab.

Die drei Läden in Bern-Marzili, Bern-Ostring und Bern-Ittigen sind noch bis 12. Februar 2023 geöffnet.

VOI Cube: Langfristig zu wenig wirtschaftlich

Die Migros Aare begründet den Übungsabbruch so: Zwar seien die Frequenzen ordentlich gewesen, vor allem ausserhalb der normalen Ladenöffnungszeiten, doch mit der Wirtschaftlichkeit habe es gehapert, heisst es. 

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Auf den ersten Blick erscheinen solche Ladenformate, auch weil sie ohne Personal auskommen, als günstig zu betreiben. Aber auch wenn kein Personal im Laden steht: Aufgefüllt werden müssen die Gestelle trotzdem. Wenn Frequenzen und Warenumschlag nicht hoch getaktet sind, verlieren solche Projekte an Attraktivität für die Betreiber. 

Migros mit Teo-Automaten weiterhin im Automatik-Geschäft

Eine gewisse Rolle mag beim Aus für VOI Cube auch gespielt haben, dass die Genossenschaften Migros Zürich und Migros Ostschweiz ebenfalls auf den Zug der Läden ohne Ladenpersonal aufgesprungen sind. Dazu wurde dieses Jahr das deutsche Projekt Teo in die Schweiz geholt. Dieser Ladentyp wurde von Tegut, der Deutschland-Tochter der Genossenschaft Migros Zürich, in Deutschland entwickelt und erprobt. 

Bei Teo handelt es sich um Automatik-Läden, die mit einem Sortiment von rund 800 Produkten daherkommen und damit etwas umfangreicher als die Automatik-Shops von VOI Cube ausgestattet sind. 

Auf die Dauer wäre es zwar nicht Migros-untypisch, aber eher weniger sinnvoll gewesen, wenn in zwei Landesteilen zwei relativ ähnliche Konzepte expandiert hätten. Wie die Migros Aare schreibt, seien gemachte Erkenntnisse von VOI Cube bereits in das Projekt Migros Teo eingeflossen. 

Andreas Güntert
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