Wer kennt es nicht: An der Supermarkt-Kasse fällt einem auf, dass man keine Tasche dabei hat. Dabei stapeln sich die Dinger im Küchenschrank zuhause bereits. Viele greifen da unter das Förderband und legen einen Papiersack für 30 Rappen zwischen die Warentrenner. Alleine in den Migros-Filialen langen die Kunden jedes Jahr über 30 Millionen Mal so zu, sagte eine Migros-Mediensprecherin handelszeitung.ch.

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Bei Coop ein Geheimnis

Das rechnet sich. Der orange Reise macht also alleine mit Papiertaschen über 9 Millionen Franken Umsatz. Coop macht um die Verkäufe der Tragtaschen ein Geheimnis. «Wir kommunizieren grundsätzlich keine Verkaufszahlen unserer Produkte, das gilt auch für die Papiertragtaschen», sagt eine Mediensprecherin. Insider sprechen aber von gegen 40 Millionen verkauften Tragtaschen pro Jahr. Das entspricht einem Verkaufswert von gegen 12 Millionen Franken.

Für Werbung bezahlen

Das Magazin «Saldo» errechnete, dass die Branche jedes Jahr 80 Millionen Tragtaschen im Wert von 24 Millionen Franken verkauft. Die Papiersäcke sind damit auch ein Geschäft. Wenn einer im Einkauf 10 Rappen kostet, würden am Ende jährlich 16 Millionen Franken für die Lebensmittelhändler abfallen, so «Saldo».

Das Magazin bemängelte, dass Konsumenten dafür bezahlen müssten, dass sie wie «Litfasssäulen» durch die Schweiz ziehen würden - eigentlich sollte man sie dafür bezahlen. Denn die Taschen sind ja mit Werbung bedruckt. Besonders sauer stiess dem Magazin auf, dass Coop auf verkauften Papiersäcken neben dem eigenen Logo auch noch Waschmittel-Werbung von Persil aufdruckte - dafür liess man sich beim Grossverteiler zusätzlich bezahlen.