Das Business-Netzwerk Linkedin boomt. Anfang 2013 nutzten rund 200 Millionen Leute die Plattform. Zuletzt waren es über 330 Millionen Nutzer.

Nun hat Linkedin die Daten der Nutzer ausgewertet und eine Liste der bedeutendsten Eigenschaften zusammengestellt, die im heutigen Berufsumfeld Vorteile bei der Jobsuche bringen. Jene, die eine der 25 «heissesten» Skills besitzen, sollen gemäss Angaben des Unternehmens gute Chancen gehabt haben, dass ihnen ein Job-Angebot gemacht wurde oder dass ihr Profil Beachtung gefunden hat.

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Daten für drei europäische Länder

Linkedin hat die wichtigsten Qualifikationen global und für zehn Länder aufgeschlüsselt. Ein Land ist in Südamerika: Brasilien. Südafrika ist das einzige Land in Afrika. Mit den USA und Kanada sind beide nordamerikanischen Nationen vertreten. Australien ergänzt das asiatisch-pazifische Bild, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind die einzigen zwei asiatischen Länder, für die separate Daten ausgewertet wurden.

In Europa hat sich Linkedin drei Länder genau angeschaut: Frankreich, Grossbritannien und die Niederlande. Die Spitzenplätze variieren leicht. Auffallend ist aber trotzdem, dass die Spitzengruppe fast ausnahmslos in Zusammenhang mit der IT- und Tech-Industrie steht. Eigenschaften wie «statistische Datenanalyse», «suchmaschinenoptimiertes Marketing» oder «Software-Entwickler für mobile Applikationen» sind unter den meistgesuchten Eigenschaften von heutigen Arbeitnehmern.

Heiss begehrte Informatiker

Das zeigt einen fundamentalen Wandel in der Arbeitswelt. Es zeigt aber auch, wo Mangel herrscht: Nämlich da, wo am dringendsten gesucht wird. Eben in der IT- und Techbranche. Der vielbesungene Fachkräftemangel ist Tatsache. Bis zum Jahr 2020 werden der Schweiz rund 25'000 Fachkräfte im Bereich von Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) fehlen, prognostiziert der Branchenverband ICT-Berufsbildung Schweiz.

Der Mangel beschränkt aber sich nicht nur auf Informatiker. Es gibt in der Schweiz auch zu wenig Ingenieure, wie eine Umfrage des Berufsverbandes Swiss Engineering unter seinen 13'000 Mitgliedern bestätigte.

Fachkräftemangel beginnt in der Schule

Der Fachkräftemangel besteht dabei trotz lukrativer Löhne. Der Medianlohn eines Ingenieurs liegt bei über 120'000 Franken für jene Mitarbeiter, die älter als 45 Jahre sind. Das entspricht ungefähr dem Lohn eines gleichaltrigen Architekten.

Das Problem lässt sich jedoch nicht über die Löhne lösen, denn seine Wurzel liegt woanders: in der Schulbildung. Mathematik und Naturwissenschaften zählen zu den Fächern, die oft vernachlässigt werden. Unter diesen Umständen ziehen zu wenige Schüler später eine Berufslaufbahn in Erwägung, die auf diesen Fächern basiert.