Der US-Konzern Monsanto lässt bei seinen Übernahmeavancen für Syngenta nicht locker. Man habe ein ernsthaftes und faires Angebot für den Schweizer Weltmarktführer für Pflanzenschutzmittel vorgelegt, das den Aktionären einen Aufschlag und das Potenzial eines kombinierten Unternehmens biete, erklärte Monsanto-Chef Hugh Grant am Donnerstag.

Und weiter: «Syngentas Zahlen für das erste Halbjahr bestätigen, dass der Konzern weiter keine langfristige Vision oder einen Plan hat, die denselben Wert schaffen würden.»

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Mack widerspricht Grant

Monsanto, weltweit grösster Hersteller von Saatgut, habe in seinen intensiven Gesprächen mit den Syngenta-Aktionären eine breite Unterstützung für seine strategische Argumentation festgestellt. Monsanto bleibe zum Gespräch mit Syngenta bereit. «Der Ball liegt in ihrem Feld», sagt Grant.

Die Amerikaner bieten 449 Franken je Syngenta-Aktie plus eine Break-up-fee von zwei Milliarden Dollar, falls der Deal scheitern sollte. Das Syngenta-Management lehnt die Offerte strikt ab. CEO Michael «Mike» Mack behauptete am Donnerstag, der Vorstand habe mit mehr als seinen Top-5-Investoren über die Offerte gesprochen und sehe sich in seiner Position bestärkt. Damit widerspricht er seinem US-Widersacher.

«Wir brauchen keinen Plan B»

«Wir brauchen keinen Plan B», sagte Mack. «Syngenta ist nicht derjenige, der ein Problem hat.» Er lehne restlos jegliche Andeutungen ab, dass das Unternehmen in irgendeiner Weise unvollständig sei. «Sie unterstützen absolut den Kurs, den wir eingeschlagen haben.»

Die Kritik an den vorgelegten Zahlen kontert Mack: Die Aussichten für die Basler als eigenständiges Unternehmen seien «brillant», sagte er und verwies nicht zuletzt auf die prall gefüllte Pipeline der Basler.

ZKB gibt Mack Rückendeckung

So liege das kombinierte Umsatzpotenzial der sechs letzten Neueinführungen bei über 2,7 Milliarden Dollar, und die längerfristige Innovationspipeline umfasse weitere neun Produkte mit einem kombinierten Umsatzpotenzial von über 3,6 Milliarden. Die erste Neueinführung aus diesem Portfolio sei 2016 zu erwarten.

Unterstützung erhält der Syngenta-Chef von der Analystengemeinde: Die vorgelegten Zahlen würden die Selbständigkeit von Syngenta unterstützen und die Hoffnung auf ein besseres Angebot schüren, heisst es beispielsweise bei der Zürcher Kantonalbank. Die Analysten der Credit Suisse bringen einen Preis von 480 Franken je Syngenta-Aktie ins Spiel. Dies könnte für die Syngenta-Führung wohl eher zu akzeptieren sein, wie es heisst.

(ise, mit Material von awp und reuters)