Der Tourismus ist in einer schweren Krise. Alleine in der Schweiz droht der Branche dieses Jahr ein Umsatzrückgang von über einem Drittel, schätzen Ökonomen des Bundes.

Dass die Feriendestination Schweiz weniger interessiert, zeigt sich auch an der Zahl der Besuche auf myswitzerland.com, jungfrau.ch oder zurich.com: Myswitzerland.com hatte im April nur noch 721'000 Besuche (monthly visits). Im Oktober hatte die Site von Schweiz Tourismus noch fast zwei Millionen Besuche erzeugt, wie eine Auswertung der IT-Firma SimilarWeb und der Fachhochschule Westschweiz Wallis (HES-SO) zeigt.

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Um die Tourismus-Portale anderer Länder – etwa Deutschland oder Italien – machten Internetnutzer ebenfalls einen Bogen. Einzig die Website von Südkorea verzeichnete ab April mehr Besuche. Dieser Ausreisser ist interessant, da Südkorea bei der Eindämmung des Corona-Virus besonders erfolgreich ist.

Zermatt wirbt mit Projekt «Hope»

Zwar lässt sich der Besucherrückgang auch mit saisonalen Gründen erklären: Die ersten Monate im Jahr sind kein beliebter Moment, um Ferien zu planen. Dass die Zahlen einbrechen, liegt aber an Covid19. Denn der Trend zeigt sich auch anderorts: Von den Alpendestinationen konnte nur Zermatt.ch mehr Besucher anziehen.

Der Walliser Ort hatte einen Monat lang das Matterhorn beleuchtet – was international viel Beachtung fand. Besonders in den USA und Deutschland wollten viele Menschen die Lichtershow auf dem Berg begutachten - die Besuche aus den beiden Ländern schnellten nach oben. «Die Projektionen stiessen weltweit auf Interesse», hiess es bei Zermatt Tourismus. «Einzelne Beiträge auf Social Media erhielten bis zu 1,7 Millionen Likes.»

Bei den städtischen Internetauftritten präsentiert sich die Lage ähnlich: So sank der Traffic auf lucerne.com im April im Vergleich zum Oktober um fast die Hälfte, bern.com wiederum zog im April nur einen Drittel so viel Besuche an wie noch im Oktober.

Interessant wird nun, wie sich der Traffic im Mai und im Juni entwickelt. Denn viele Menschen in der Schweiz beginnen erst jetzt, ihre Sommerferien aufzugleisen. Schiessen die Besucherzahlen in die Höhe, dürfen Schweizer Touristiker auf viele Gäste aus dem Inland hoffen.