Wenn sich die Analysten von Oekom, einer der führenden Nachhaltigkeits-Agenturen Europas, ans Analysieren machen, kommen sie oft ins Staunen. Ausgerechnet Schweizer Firmen schneiden im internationalen Branchenvergleich mit Spitzenplätzen ab. Der Sanitärhersteller Geberit aus Jona wurde von Oekom gar zum nachhaltigsten Unternehmen weltweit gekürt. «Die Schweizer haben ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf jeder Ebene nachprüfbar in ihre Unternehmenssteuerung integriert», meint Oekom-ChefMatthias Bönning. So habe Geberit «umfassende und verbindliche Zulieferstandards in Bezug auf Arbeitnehmerrechte, Arbeitssicherheit und Gesundheit» eingeführt.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Oekom bewertet bei insgesamt 3000 Unternehmen mehr als 100 Kriterien. Spitzenplätze im globalen Ranking holten sich neben Geberit auch Henkel, BASF, GlaxoSmithKline, Standard Life und Vodafone.

Weitere Schweizer wurden kürzlich von den Bewertern aus München ausgezeichnet. Bei den Detailhändlern schafften es Kesko aus Finnland und die Migros beim Umgang mit Kundendaten auf Spitzenränge. Das Plus der Migros: «Das Unternehmen hat ein umfangreiches Datenschutz-Managementsystem implementiert, das durch regelmässige Audits und Mitarbeitertrainings verhindern soll, dass Kundendaten von Dritten ‹abgefischt› werden.»

Unter den Medienunternehmen schwingen Pearson («Financial Times», «Economist») und Axel Springer, Herausgeber der BILANZ, obenauf. Das Urteil von Oekom: «Axel Springer verfügt über gute Leitlinien in der Papierbeschaffung und kooperiert mit ihren Zulieferern, um die Nachverfolgbarkeit in der Zulieferkette zu verbessern.» Dazu gehören Vor-Ort-Besuche, bei denen die Papierherstellung in Russland, Schweden, Finnland oder Uruguay überprüft wird. Ziel ist es auch, den Anteil von rezykliertem Papier zu erhöhen und auf die Einhaltung des globalen Holzanbau-Labels Forest Stewardship Council (FSC) zu achten.