Jörg Sandrock hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Nicht nur mit seinen unübersehbaren 208 Zentimetern Körpergrösse sticht der CEO von Neon er aus der Masse hervor, auch das Geschäftsmodell der Neobank hat in den letzten zwei Jahren viel zu reden gegeben. Ohne eigene Banklizenz trat das Zürcher Startup vor zwei Jahren an, um den Banken zu zeigen, wie man es besser macht. Und jetzt hat Neon bereits 70'000 Kunden, wie Sandrock im Gespräch mit der «Handelszeitung» darlegt.

Eine Kapitalerhöhung soll dem Fintech zudem neue Mittel für Entwicklungen verschaffen. Sieben Millionen Franken wurden Neon bereits von den bestehenden Aktionären zugesichert. Weitere Aktien will Sandrock den Kunden von Neon anbieten, wie er ankündigt. Diese werden von der Kryptobank Sygnum tokenisiert und so handelbar gemacht. 

Dass der Deutsche ausgerechnet in der Schweiz ein Finanz-Startup gründete, habe mit dem hiesigen Markt zu tun, erklärt Sandrock. Dieser sei nie wirklich in Bewegung gekommen, weil – anders als etwa in Deutschland – mit dem Aufkommen von Internet-Banking keine neuen Banken entstanden seien. Zugleich hätten die Banken im Retail von sehr hohen Margen profitiert.

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Die «Handelszeitung» hat Sandrock in den Büros in Zürich Altstetten zum Gespräch getroffen. Trotz steil wachsenden Umsätzen sieht es dort noch immer aus wie in den ersten Tagen des Startups. So einfach das Produkt, so spartanisch sind die Büros. Ursprünglich wollte Neon mit einer Fintech-Lizenz an den Start gehen, erzählt er im Gespräch. Heute wäre das aufgrund der hohen Einlagen gar nicht mehr möglich.

Michael Heim Handelszeitung
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