Netflix hat seinen Kundenschwund vorerst gestoppt. Unter anderem dank des Erfolgs von Serien wie «Stranger Things» und «Dahmer – Monstery; stieg die Zahl der Nutzer im abgelaufenen Quartal weltweit um 2,4 Millionen auf insgesamt 223,1 Millionen, teilte der Streamingdienst am Dienstag US-Zeit mit.

Analysten hatten nur mit einem Plus von rund einer Million gerechnet. Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen 4,5 Millionen zusätzliche Abonnenten an und setzt dabei unter anderem auf die Zugkraft der neuen Staffel der Royalty-Serie «The Crown» zum Jahresende. Experten sagten bislang einen Zuwachs von 4,2 Millionen Kunden voraus.

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«Gott sei Dank sind wir mit den schrumpfenden Quartalen fertig», sagte CEO Reed Hastings in einer einer Videokonferenz mit Investoren. «Wir sind zurück in positiven Zahlen.» Die Netflix-Aktien stiegen nachbörslich um bis zu 15,5 Prozent, so stark wie zuletzt vor knapp eineinhalb Jahren.

Die ersten sechs Monate waren schlecht

In der ersten Hälfte des Jahres hatte Netflix 1,2 Millionen Kunden verloren, weil diese wegen der schwächelnden Konjunktur den Gürtel enger schnallten und der Druck von Konkurrenten wie Amazon Prime oder Disney+ wuchs.

Daher bietet Netflix nach langem Zögern für preissensible Kunden ab Anfang November ein werbefinanziertes Abonnement mit geringeren monatlichen Gebühren an. Dort sehen Zuschauer den Angaben zufolge etwa fünf Minuten Werbung pro Stunde.

Andere Streamingdienste wie Disney+ oder HBO Max bieten Ähnliches bereits an oder stehen kurz davor. Das neue Angebot ziele aber eher darauf, Kunden zu halten oder zurückzulocken statt neue zu gewinnen, sagte Analyst Paolo Pescatore vom Research-Haus PP Foresight gegenüber Reuters.

Der Quartalsumsatz lag Netflix zufolge bei 7,9 Milliarden Dollar, der Gewinn bei 3,10 Dollar je Aktie – jeweils mehr als von Analysten erwartet. Für das Schlussquartal prognostiziert das Unternehmen allerdings einen Rückgang der Erlöse auf 7,8 Milliarden Dollar und begründet dies mit dem starken Dollar. 

(reuters/mth)