Noch mehr Probleme für Novartis in Italien: Laut Medienberichten hat die Polizei am Freitag Novartis-Standorte in Siena und Origgio durchsucht. Die Razzia steht im Zusammenhang mit neuen Vorwürfen gegen den Schweizer Pharma-Multi. Dieser habe dem italienischen Gesundheitsministerium überteuerte Impfstoffe verkauft. Die Polizei werfe Novartis vor, dass sie den Preis für einen Impfstoffzusatz um das Sechsfache aufgebläht habe, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg.

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In einer Stellungnahme gegenüber dem Pharmaportal «Fierce Pharma» betonte Novartis die volle Kooperation mit den italienischen Behörden. «Novartis ist hohen ethischen Geschäftsgrundsätzen und der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Aspekten seiner Arbeit verpflichtet», schreibt der Konzern.

Weitere Vorwürfe gegen Novartis und Roche

Novartis stand dieses Jahr in Italien schon mehrfach im Fokus. Bereits im März hatten die italienischen Kartellbehörden Novartis und Roche mit einer Strafe von je rund 90 Millionen Euro belegt. Nach Berechnungen der italienischen Wettbewerbsbehörde hätten Absprachen der beiden Schweizer Pharmakonzerne das Gesundheitssystem 600 Millionen Euro pro Jahr gekostet.

Bei den vergleichsweise geringen Bussen soll es jedoch nach dem Willen des Gesundheitsministeriums nicht bleiben. Die Behörde fordert aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens rund 1,2 Milliarden Euro Schadensersatz von Novartis und Roche. Am 5. Juni haben Mitarbeiter der italienischen Finanzpolizei die Büros der italienischen Arzneimittelbehörde (Aifa) durchsucht, um Beweise für die Marktmanipulation der Pharmakonzerne sicherzustellen.