Richard Laube ist ein No-Bullshit-Typ. Was das heisst, erfuhr kürzlich die Konzernleitung des Implantate-Herstellers. Hans Schmotzer, Chef Forschung und Entwicklung, schied aus der Konzernleitung aus, «um sich selbständig zu machen». Vor wenigen Tagen ein weiterer Abgang: Alexander Ochsner, zuständig für Europa, den Nahen Osten und Afrika – und damit für 45 Prozent des Umsatzes. Bereits Ende Jahr wurde er aus der Konzernleitung entfernt, um sich «voll auf die Aufgaben als Regionenverantwortlicher zu konzentrieren». Nun ist der Europa-Chef weg.

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Laubes Plan hinter Schmotzers Abgang: Forschung und Entwicklung sollen stärker mit Marketing und Verkauf synchronisiert werden. Zudem müssen Kinderkrankheiten von Produkten künftig vor der Lancierung ausgemerzt werden.

In Europa ist die Schlagzahl zu erhöhen. Die Region verliert seit Jahren Umsatz und Marktanteile. Schlecht steht es um Deutschland, Nobel Biocares zweitwichtigsten Markt. Vor fünf, sechs Jahren war man noch Marktführer, nun figurieren die Zürcher unter «ferner liefen».

Laubes Mann der Stunde muss diesen Trend kehren: Melker Nilsson, erprobter Leiter diverser Ländergesellschaften. Er ist neu globaler Verkaufschef und faktisch die Nummer zwei hinter Laube. Den CEO beeindruckte, wie der Schwede den US-Markt auf Vordermann brachte.

Der einstige Treiber der Branche ist auf der schiefen Bahn; das widerspiegelt sich im Aktienkurs, der von 90 Franken (2007) auf 12 Franken einbrach. Heikel ist Nilssons Strategie: Er will zum Ärger der Zahnärzte die Discount-Politik stoppen und die Marge verbessern. Zudem ist die Verkaufsmannschaft – bei sinkenden Umsätzen – dezimiert worden.

Stefan Barmettler HZ
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