Die Aktien von Aryzta sacken am Mitwoch ab. Am Mittwochnachmittag notierte der Kurs rund 11 Prozent tiefer bei 55.20 Franken. Grund für die starken Kursbewegungen sind der sofortige Rücktritt von CEO Michael Schai sowie der markant tiefere Ausblick. Besonders das Betriebsergebnis hat sich verschlechtert.
Schai hat die Erwartungen des Verwaltungsrats des Backwarenkonzerns nach neun Monaten im Amt offenbar nicht erfüllt. Es habe sich schon früh abgezeichnet, dass er den Erwartungen im anspruchsvolleren Marktumfeld nicht gerecht werde, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur AWP am Mittwoch.
Obwohl die Aryzta-Titel im Jahresverlauf zeitweise rund 36 Prozent im Plus notierten, liegen sie nun rund 12 Prozent im Minus. Der Swiss Performance Index (SPI) legt im Vergleich dazu 11,5 Prozent zu.
Nach nur neun Monaten im Amt habe der Verwaltungsrat deshalb die Notbremse gezogen, sagte die Quelle weiter. Interimschef und Verwaltungsratspräsident Urs Jordi soll nun vorerst für Stabilität sorgen, bis eine dauerhafte Nachfolge gefunden ist.
Für die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) deutet der abrupte Abgang des CEO darauf hin, dass der Backwarenkonzern inbesondere mit der Kostenentwicklung und der Profitabilität nicht zufrieden war.
«Erhebliche» Gewinnwarnung
Vontobel wiederum verweist auf die ebenfalls publizierte Gewinnwarnung. Diese sei «erheblich und kaum vereinbar» mit der Performance des ersten Halbjahres und der Prognose von August.
Ab sofort nicht mehr CEO von Aryzta: Michael Schai.
«Offensichtlich war der neue CEO keine gute Wahl», so Vontobel. Bei B2B-Unternehmen sei die Kostenkontrolle essenziell, und die Führung eines solchen Unternehmens unterscheide sich fundamental von jener eines Anbieters von Premium-Konsumgütern.
Nun müsse Aryzta rasch einen neuen CEO finden, heisst es weiter. Auch wenn der erfolgreiche Turnaround des Unternehmens in den vergangenen Jahren eng mit der Person Urs Jordi verbunden war.
(cash)
Dieser Artikel erschien zuerst bei Cash.