Nach einigen Diskussionen konnte im Paletten- und Tauschgerätepool eine für alle Beteiligten annehmbare Lösung gefunden werden. Nachdem der Schweizerische Nutzfahrzeugverband Astag angekündigt hatte, aus dem Paletten- und Tauschgerätepool (Zug-um-Zug-Tausch) aussteigen zu wollen, hat der auf Prozessoptimierung und Kollaboration spezialisierte Dachverband GS1 Schweiz zusammen mit Vertretern aus Handel und Industrie und mit Einbezug der Astag die Situation analysiert und ein Lösungsmodell erarbeitet, das von allen Seiten akzeptiert worden ist.
Der Kern des neuen Lösungsansatzes besteht darin, dass der Zug-um-Zug-Tausch als Alternative und somit als verrechenbare Dienstleistung möglich bleibt: Paletten können weiterhin gemäss den EPAL-Tauschkriterien oder mittels Gutschriften und Palettenkonten getauscht werden. Dabei wird jedoch eine Dienstleistungsgebühr fällig. Die Voraussetzung für diese Alternative ist die Durchsetzung und Akzeptanz im Markt.
Konkret kann der Transporteur für die Palettenbewirtschaftung ab 1. Januar 2008 eine sogenannte «Dienstleistungsgebühr für Paletten» erheben, die auf der Transportrechnung separat (analog dem Treibstoffzuschlag) ausgewiesen werden muss. Diese Dienstleistungsgebühr beträgt für tauschfähige EPAL-Paletten 2% des Netto-Transportumsatzes. Dank dem Konsensmanagement von GS1 Schweiz wird ermöglicht, dass
das bewährte Zug-um-Zug-System weitergeführt werden kann und sich die Kosten auf alle Systemnutzer gerechter und transparenter verteilen. Das langfristige Überleben dieses effizienten Modells kann nur dann sichergestellt werden, wenn sich alle Benutzer in Zukunft an den Kosten beteiligen.
Als Mitglied des EPAL-Nationalkomitees ist GS1 Schweiz weiterhin bestrebt, die Interessen der Schweizer Wirtschaft im Palettenumfeld zu vertreten. Unter anderem wird GS1 Schweiz in Zusammenarbeit mit der EPAL ein Seminarangebot ausarbeiten, um den Bildungsstand bezüglich gültigen Tausch-Systems zu verbessern.