Der Leerverkäufer Hindenburg Research bekommt bei seiner Attacke auf den Schweizer Bankensoftware-Anbieter Temenos Schützenhilfe von Petrus Advisers. Der aktivistischen Investor erneuerte am Freitag seine Forderung nach sofortiger Entlassung von Firmenchef Andreas Andreades. «Wir stimmen Hindenburg voll und ganz zu, dass Andreas Andreades Temenos endlich verlassen muss, denken aber, dass es weniger Worte braucht, um dies auszudrücken», erklärte Petrus Advisers in einem Brief. «Die meisten der von Hindenburg behaupteten Punkte beruhen auf Hörensagen von ehemaligen und verärgerten Temenos-Führungskräften.»

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Temenos-Aktien waren am Donnerstag nach Manipulationsvorwürfen von Hindenburg zeitweise um mehr als ein Drittel abgestürzt. Am Freitag sackten die Titel in der Spitze um weitere knapp zehn Prozent auf ein neues Elf-Monats-Tief von 57,50 Franken ab. Temenos hat die Vorwürfe von Hindenburg zurückgewiesen. Temenos lehnte eine Stellungnahme zum Schreiben von Petrus Advisors ab.

Petrus Advisers wollte auch Rücktritt von Max Chuard

Auf Druck von Petrus Advisers war im Januar 2023 der damalige Konzernchef Max Chuard zurückgetreten. Petrus Advisers forderte auch Andreades, den damaligen VR-Präsidenten zum Rücktritt auf, aber dieser übernahm stattdessen die operative Leitung des Unternehmens interimistisch bis zur Bestellung eines neuen Chief Exekutive Officer (CEO). Der aktivistische Investor ist nach eigenen Angaben mit knapp drei Prozent an Temenos beteiligt. Petrus Advisors macht unter anderem auch bei der Deutsche Pfandbriefbank (pbb) Druck.

Temenos will am kommenden Montag den Jahresabschluss 2023 veröffentlichen. Für Dienstag ist ein Capital Markets Day anberaumt.

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(reuters/gku)