Pascal Koradi, der ehemalige Finanzchef der Post, geht in die Offensive. In einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende» übt er harsche Kritik am Untersuchungsbericht zur Postauto-Affäre. Er sei «massiv enttäuscht», weil er keine Stellung nehmen konnte. Er hätte «vieles ins richtige Licht rücken können».

So betont Koradi im Interview, dass er früh darauf gepocht habe, für das umstrittene Gewinnsicherungsprojekt eine rechtliche Absicherung vom Bundesamt für Verkehr einzuholen. Die Geschäftsleitung der Post habe dann aber anders entschieden.

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Koradis Bemühen um Transparenz ist in einem Mail des Leiters Finanzen Postauto AG belegt. Der ehemalige Finanzchef kritisiert, dass dieses Dokument nicht im Untersuchungsbericht auftaucht.

Keine Reue

Koradi steht aufgrund des Berichts als Mitwisser der Trickserein bei Postauto da. Er betont, nichts von fiktiven Buchungen gewusst zu haben. Zudem bezeichnet er die sogenannte aperiodische Buchungspraxis nicht als per se gesetzeswidrig.

Der Expertenbericht kommt zu einem anderen Urteil. Koradi ist nach Veröffentlichung des Untersuchungsberichts als Chef der Aargauischen Kantonalbank zurückgetreten.

Er stehe aber weiterhin zu seinen Entscheidungen bei der Post, so Koradi.

(ise)