Preisüberwacher Stefan Meierhans ist mit seiner Untersuchung über angeblich missbräuchliche Preise des Detailhandels bei Bio-Lebensmitteln auf neuen Widerstand gestossen. Ein Vorschlag zur freiwilligen Begrenzung hatte keinen Erfolg.

Die Untersuchung des Preisüberwachers hatte bereits vor Weihnachten für Schlagzeilen gesorgt, weil die damals offenbar vorgesehene Publikation verhindert wurde. Die Migros, die angeblich dahinter stecken sollte, wies damals den Vorwurf überhöhter Margen zurück.

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Nun hat der Preisüberwacher am Freitag seinen Bericht über die Margen bei Bio-Produkten veröffentlicht. Mit diesem Zwischenbericht seien aber mehrere offene Fragen aufgeworfen worden, hält Meierhans fest. Um diese zu beantworten, werde der Preisüberwacher das Thema unter ständige Beobachtung stellen und weiterverfolgen.

Lösungsvorschlag abgelehnt

Im Zuge seiner Analyse hat der Preisüberwacher «trotz des spürbaren Widerstands gewisser Unternehmen» ausgewählten Detailhändlern auch einen Vorschlag zur Selbstverpflichtung bezüglich der Ausgestaltung der Bio-Margen vorgelegt.

Da die Konsumenten durchschnittlich einen Bio-Preisaufschlag zwischen zehn und 30 Prozent akzeptieren würden, schlug er vor, dass absolut keine höheren Margen verrechnet werden, solange der prozentuale Bio-Preisaufschlag mehr als 20 Prozent beträgt.

Höhere Netto-Margen bei Bio-Produkten wären demnach nur zulässig, solange diese nicht mehr als 20 Prozent teurer wären als ihr korrespondierendes konventionelles Produkt. Bedauerlicherweise seien die eingeladenen Unternehmen zu dieser mit Preissenkungen verbundenen Zusage nicht bereit, hält der Preisüberwacher fest.

Einen Vergleich der Margen von Bio-Produkten in den Niederlanden wertet der Preisüberwacher als ein Indiz dafür, dass ein wenig wettbewerbsintensives Umfeld in der Schweiz dazu beitrage, dass Bio-Produkte stärker verteuert werden, weil sie eine extra hohe Marge zu tragen haben.

Meierhans wirft nun die Frage auf, ob im Schweizer Detailhandel von einer Situation mit kollektiver Marktbeherrschung auszugehen sei, wie sie ähnlich auch in Neuseeland beobachtet werden könne. Demzufolge stelle sich die Frage, ob es in der Schweiz eine Regulierung wie in Neuseeland brauche, um gerade auch im Bio-Bereich zu hohe Margen zu verhindern.

(sda/mth)