Laut «New York Times» wurde Tidjane Thiam als CEO der Credit Suisse (CS) abgesetzt, weil er schwarz ist – und nicht wegen der Beschattungsaffäre. Um die These zu untermauern, Thiam sei bei der CS ein Opfer seiner Hautfarbe geworden, schildert die «Times» mehrere Vorfälle, die zeigen sollen, dass der Topmanager aus Afrika in der Schweiz immer als jemand wahrgenommen wurde, der nicht dazugehörte.

Als Paradebeispiel erwähnt der Bericht die Party zu Urs Rohners 60. Geburtstag. Thiam sei an dieser Veranstaltung der einzige schwarze Gast gewesen. Dabei sei ein schwarzer Künstler als Hausmeister verkleidet auf die Bühne gekommen und habe zu tanzen begonnen, während er mit einem Besen den Boden fegte. «Mr. Thiam entschuldigte sich und verliess den Raum», heisst es im Artikel der «New York Times».

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Damit wird suggeriert, dass an Rohners Geburtstagsparty ein Mann engagiert wurde, der das Stereotyp eines zudienenden, den Boden putzenden Schwarzen bediente.

Paul Bulenzi: Noch nie negative Reaktionen erlebt

Nun meldet sich der besagte Künstler im «SonntagsBlick» zu Wort. Es handelt sich um Paul Bulenzi alias P-Fly aus Paris. Mit der These konfrontiert, wirkt Bulenzi überrascht, beinahe ratlos: «Ich habe diesen Act 2013 kreiert und bin sehr stolz darauf.» Den Besen benutze er, um damit seine Beweglichkeit zu demonstrieren. Zudem versuche er bei der Nummer immer auch, eine Prise Humor einzubringen. Negative Reaktionen habe er bisher nie erlebt.

Dass sich jemand von seiner Performance verletzt fühlte, sei für ihn neu. «Ich konnte diesen Act weltweit und auch schon im Fernsehen zeigen. Bisher hatte ich immer das Gefühl, dass das Publikum meine Fähigkeiten mit dem Besen schätzt.» Es tue ihm sehr leid, wenn sein Auftritt in diesem Fall anders wahrgenommen worden sei.

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(gku)