Rehabilitation hat zum Ziel, nach schweren Erkrankungen oder nach akutmedizinischen Behandlungen eine Wiedereingliederung in den Alltag, in Gesellschaft und Beruf zu erreichen. Wie gut dies gelingt, lässt sich messen. Genau diesen Weg beschreitet auch die Reha Rheinfelden, um die Qualität der Rehabilitation ihrer Patienten sicherzustellen und ständig zu verbessern. Matthias Mühlheim, Administrativer Direktor, erklärt es so: «Wir haben frühzeitig begonnen, eine Qualitätssicherung umzusetzen, um die Behandlungsqualität zu verbessern und deren Ergebnisse nachzuweisen.»
Mit standardisierten Tests und Fragebogen (Assessment) können die Einschränkungen der Patienten besser erfasst, weiterverfolgt und die Rehabilitationsprozesse beschleunigt werden. «Am Anfang der Rehabilitation steht die Einschätzung des Gesundheitszustandes und des Rehabilitationspotenzials eines Patienten», hält Thomas Uwe Schreiber, stv. Chefarzt der Reha Rheinfelden, fest. Darauf aufbauend werden von einem interdisziplinären Team in Abstimmung mit den Bedürfnissen der Patienten die Rehabilitationsziele festgelegt. Schreiber ergänzt: «Aus der im Rehabilitationsverlauf ermittelten Veränderung des Gesundheitszustandes kann die Ergebnisqualität abgeleitet und weitere Massnahmen zur Rehabilitation, zur günstigen Beeinflussung von Behinderungen und zur Prävention bestimmt werden.»
Einige Kliniken der Vereinigung Swiss Reha, darunter auch die Reha Rheinfelden, führen bereits seit 1999 bei allen Patienten mit Gesundheitsproblemen am Bewegungssystem Verlaufsmessungen durch (so genannte Outcome-Messungen). Die so gewonnenen Daten werden durch eine spezialisierte, externe Firma RehabNet ausgewertet.
Damit wird eine unabhängige und optimale Qualitätssicherung sichergestellt. Zudem können die Resultate der eigenen Klinik im Vergleich mit allen anderen teilnehmenden Swiss Reha-Kliniken bewertet werden.
Transparenz wurde erhöht
Seit April 2005 sind einige Rehabilitationskliniken bezüglich «Transparenz im Gesundheitswesen» einen entscheidenden Schritt weitergegangen. Die bisherigen Qualitätsmessungen werden weitergeführt. «Im Sinne einer Vertrauensbildung gewähren wir und andere teilnehmende Kliniken mit dem neuen Konzept den Versicherern Einblick in die jährlich erzielten Rehabilitationserfolge», erläutert Schreiber. Damit wird für die Schweiz einmalig die bei Rehabilitationspatienten erzielte Ergebnisqualität offen gelegt und erlaubt einen direkten Vergleich von mehreren Kliniken. Die Offenlegung der Ergebnisqualität erfordert, so Schreiber weiter, dass den besonderen Verhältnissen der Patienten (Alter, Schweregrad der Erkrankungen) in jeder der teilnehmenden Kliniken Rechnung getragen wird. Dafür sorgt das von RehabNet zusammen mit dem Krankenkassenverband Santésuisse und den beteiligten Kliniken erarbeitete Konzept, welches auch Gegenstand des Tarifvertrags in der Grundversicherung ist.
Die Ergebnisqualität zeigt sich nicht nur an den Veränderungen des Gesundheitszustandes der Patienten, sondern an weiteren Indikatoren, wie dem Verhalten der zuweisenden Ärzteschaft oder den Reaktionen der Versicherer auf Leistungsangebote.
Deshalb wird gemäss Mühlheim an der Reha Rheinfelden versucht, durch Einsatz zeitgemässer Verfahren und Assessmentinstrumente möglichst viele dieser Indikatoren zur Bewertung der Ergebnis- und Prozessqualität zu erfassen. So führen die Verantwortlichen in Zusammenarbeit mit einem Marktforschungsinstitut eine kontinuierliche telefonische Patientenbefragung durch, in der die Zufriedenheit der Patienten bezüglich Aufnahme, ärztlicher Behandlung, Pflege, Therapien, Hotellerie und Hygiene erfasst werden. Die Ergebnisse werden mit anderen teilnehmenden Kliniken im Benchmark-Verfahren verglichen.
Wirksamkeit in der Rehabilitation
Nicht ohne Stolz hält Mühlheim fest, dass die Gesamtzufriedenheit der Patienten in der Reha Rheinfelden sehr hoch sei. Weiter wird auch regelmässig die Zufriedenheit der Zuweiser erhoben und gezielte Mitarbeiterbefragungen durchgeführt.
Mit all diesen Massnahmen wollen die Verantwortlichen die Bedeutung einer gezielten Rehabilitation im Schweizer Gesundheitswesen unterstreichen. Dass die Wirksamkeit in der Rehabilitation dank neuester Methoden auch noch überprüft und nachgewiesen werden kann, bestätigt die Verantwortlichen in ihren bisherigen Bemühungen, der Patientenzufriedenheit und der Qualitätssicherung nicht zuletzt erste Priorität einzuräumen.
Die Reha Rheinfelden ist eine privatrechtliche Stiftung auf gemeinnütziger Basis mit öffentlichen Leistungsaufträgen. In der Reha Rheinfelden werden rund 2000 stationäre und ebenso viele ambulante Patientinnen und Patienten pro Jahr betreut, und dies sowohl aus der Region als auch aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland. Über 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das Wohl der Patienten besorgt.
Swiss Reha Schweizer Qualität im Rehabilitationsbereich
Die Schweizer Rehabilitationsmedizin gehört weltweit zu den führenden ihrer Art. Im Mittelpunkt des medizinischen Handelns steht das Patientenwohl und damit die bestmögliche Versorgung, Heilung, Therapie und Wiedereingliederung. Diesem Credo hat sich der Verband Swiss Reha verpflichtet.
Um den bestehenden hohen Qualitätsstandard auf Dauer zu sichern, zu kontrollieren und laufend weiter zu verbessern, haben die Schweizer Reha-Kliniken im Jahr 1999 zusammen mit den Krankenkassen die so genannten ALVR-Qualitätsanforderungen definiert und entsprechende Messkriterien entwickelt. Auch wenn sich die Krankenversicherer wieder aus diesem Qualitätsprojekt verabschiedet haben, sind die ALRV für die Mitgliedskliniken von Swiss Reha weiterhin verbindlich. Zudem beteiligt sich ein Grossteil der Swiss Reha-Kliniken auch am RehabNet-Projekt, mit dem eine kontinuierliche Ergebnisqualitätsmessung institutionalisiert worden ist, die insbesondere auch Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Kliniken schafft bzw. ermöglicht.
Das permanente Qualitätsmanagement, mit dem sich die Reha-Klinken von Kur- oder Wellnessangeboten mit Rehabilitationstouch abheben, trägt auch im weltweiten Vergleich Früchte. So zeigt eine kürzlich publizierte Studie, dass im Vergleich zu einer Klinik in den USA die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten in einer Schweizer Klinik zu deutlich besseren Resultaten bezüglich Funktionsfähigkeit und Unabhängigkeit führte. Diese Studie bestätigt damit die Erkenntnisse aus einer früheren Studie (Interregio-Studie), die Spitäler im Dreiländereck Schweiz Elsass Süddeutschland einem Qualitätsvergleich unterzogen hatte. Die Interregio-Studie machte deutlich, dass Patienten, die in Schweizer Reha-Kliniken behandelt wurden, auch sechs Monate nach der Behandlung weiterhin von einer markanten Verbesserung des Gesundheitszustandes profitierten ganz im Gegensatz zu Patienten in den ausländischen Vergleichskliniken.
Dem Verband Swiss Reha gehören folgende Kliniken an: die Reha Rheinfelden, Klinik Valens, RehaClinic Baden, Rheinberg-Klinik Walzenhausen, RehaClinic Zurzach, Rehazentrum Leukerbad, Humaine Klinik Zihlschlacht, AarReha Schinznach, Bethesda Klinik Tschugg, Turgauer Klinik St. Katharinenthal, Clinica Hildebrand Brisago, Rehaklinik Bellikon, Privatklinik Salina Rheinfelden, Clinica di rebilitazione di Novaggio, Zürcher Höhenkliniken Wald und Davos sowie das Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil.