Der Luxusgüterkonzern Richemont hat im Geschäftsjahr 2018/19 stark zugelegt. Die Genfer investieren viel Geld in ihre Onlineaktivitäten, um in Zukunft vermehrt Schmuck und Uhren im Internet zu verkaufen. Auch ohne Akquisitionen wuchs die Verkaufszahlen, und das vor allem im wichtigen Markt China.

Insgesamt kletterte der Umsatz im letzten Geschäftsjahr (per Ende März) um gut einen Viertel auf 14 Milliarden Euro, wie Richemont am Freitag mitteilte.

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Richemont hatte dabei den Onlinehändler Yoox Net-a-Porter, den man davor zur Hälfte besass, ganz übernommen und die britische Uhren-Plattform Watchfinder gekauft.

Klammert man die Zukäufe aus, resultiert sowohl in Euro als auch in Lokalwährungen gerechnet ein Umsatz-Wachstum von 8 Prozent. Dabei erfreuten sich Schmuck und Uhren von Marken wie Cartier, IWC, Piaget oder Jaeger LeCoultre vor allem in China einer guten Nachfrage. Und auch in den USA sei man zweistellig gewachsen. Weniger gut lief das Geschäft in Europa.

Online-Sparte schreibt Verluste

Der Betriebsgewinn der Gruppe nahm mit plus 5 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro weniger stark zu als der Umsatz. Die Marge fiel um 2,8 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent zurück. Das hat damit zu tun, dass die Online-Sparte mit den neu in der Gruppe eingebundenen Onlineverkäufern noch Verluste schreibt. Ohne diesen Einfluss und ohne einen weiteren Sondereffekt läge die Marge bei knapp 20 Prozent, hielt Richemont fest.

Unter dem Strich wiederum kletterte der Reingewinn auf 2,79 Milliarden Euro nach im Jahr davor 1,22 Milliarden. Hier profitierte Richemont von der Neubewertung der Yoox-Aktien, welche man vor der Lancierung des Kaufangebots an der italienischen Börse selbst gehalten hatte. Der Effekt schlug mit 1,4 Milliarden zu Buche.

Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat um Präsident Johann Rupert eine um 5 Prozent auf 2 Franken je Aktie erhöhte Dividende zur Auszahlung vor.

Zurückhaltender Ausblick

Mit den Kennzahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr hat Richemont die Erwartungen der Analysten gemessen an der Umsatzentwicklung erreicht, dagegen lag man mit den Gewinnzahlen hinter den Vorgaben zurück. Am Markt wurde mit einem Umsatz in Höhe von knapp 14 Milliarden Euro und einem organischen Wachstum von 7 Prozent gerechnet. Der EBIT wurde bei 2,09 Milliarden und der Gewinn bei 2,93 Milliarden erwartet.

Im Ausblick äussert sich Richemont gewohnt zurückhaltend. Die Gruppe bewege sich in einem unsicheren Marktumfeld, verweist Rupert auf die geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken. Doch sei man nach wie vor zuversichtlich, langfristig erfolgreich zu sein.

(awp/mlo)