China ist der mit Abstand grösste Einzelmarkt für Aufzugsanlagen, letztes Jahr wurden dort rund 600'000 Lifte verkauft. Diese Rekordmarke könnte in Zukunft in weiter Ferne bleiben, sagte Philippe Delpech, Chef von Otis, dem grössten Liftbauer der Welt, gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Das sind auch schlechte Nachrichten für Schindler. Der Aufzug- und Rolltreppenexperte aus Luzern erzielt mittlerweile jeden fünften Franken im Reich der Mitte. Das Auftrags- und Umsatzplus der vergangenen Jahre war getrieben von einem starken Wachstum in der Region Asien-Pazifik, angeführt von China. Die Firma hatte massiv in den Markt investiert. Nirgendwo sonst wurden mehr Fabriken aufgebaut, mehr Personal eingestellt, mehr in Forschung und Entwicklung investiert.

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Grosse Herausforderung

Die chinesische Flaute ist denn auch eine grosse Herausforderung für die Luzerner. Der Wettbewerb in China, ein ohnehin stark umkämpfter Markt, wird sich noch zusätzlich verschärfen. Die Margen werden weiter sinken, was besonders jene trifft, die sich die Kostenführerschaft auf die Brust geschrieben haben. Und genau dieses Ziel verfolgt Schindler.

«Die klare Fokussierung auf die Kernkompetenzen hat das Ziel, den Wettbewerb im zunehmend preissensitiven Markt durch Kostenführerschaft zu gewinnen», umschreibt die Gruppe die eigene Strategie im jüngsten Jahresbericht.

Wachstum durch Akquisition

Um in China zu glänzen, setzen die Innerschweizer ausserdem auf Zukäufe. Im August 2014 hat die Gruppe die Beteiligung am chinesischen Aufzugs- und Fahrtreppenunternehmen XJ-Schindler Elevator Co. mit Sitz im ostchinesischen Henan von 46 auf 51 Prozent aufgestockt. XJ-Schindler verfügt über 60 Geschäftsstellen in China und eigene Abteilungen in den Bereichen Design, Produktion, Installation und Wartung. Damit verfügt die Luzerner Gruppe über ein Netz von über 100 Geschäftsstellen im ganzen Land und ist in vier von fünf Metropolen vertreten.

Momentan geht die Rechnung noch auf: In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz des ganzen Konzerns in Schweizer Franken um 2,2 Prozent auf 6,8 Milliarden Franken. In Lokalwährungen betrug der Zuwachs 7,3 Prozent. Damit liegt Schindler innerhalb der eigenen Zielsetzungen: Auf Jahressicht soll der Umsatz in Lokalwährungen sechs bis acht Prozent zunehmen, der Gewinn bei 700 bis 750 Millionen Franken betragen.