Liebe ist kostbar. Ein russisches Sprichwort warnt, sie zu fest oder zu unsicher zu fassen sonst zerbirst sie wie Glas. Deshalb will Liebe immer wieder bewiesen werden: Jedes «Ich liebe Dich» wärmt aufs Neue das Herz, auch Zärtlichkeit, Vertrauen, Freundschaft und Treue sind wundervolle Liebesbeweise.

Doch manchmal scheinen Worte zu wenig. Zum richtigen Zeitpunkt will man dem geliebten Menschen seine Gefühle mit einer ganz besonderen Liebesgabe zeigen: Einer zärtlichen Idee, einem fantastischen Liebesbrief, einem romantischen Abend, einer liebevollen Überraschung. Doch all das vergeht und entschwindet: Blumen welken, Schrift verblasst, Glas zerbricht, Papier vergilbt, Farben verbleichen, Musik verklingt. Dabei wünscht man sich doch, dass die Liebe für immer bleiben möge und auch die Liebesgabe auf immer die tiefen Empfindungen zeige.

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Nichts ist so dauerhaft wie kostbares Edelmetall

Es gibt nur weniges, das nicht dem Vergehen und Vergessen unterworfen ist, und das gehört zum Edelsten der Welt: Gold und Platin, Diamanten und Farbsteine. In den Tiefen der Erde schlummern sie unter Gestein, bis der Mensch ihnen ihre Schönheit entlockt: Gold wird zu strahlendem, sonnigem Gelb, Platin zu kühlem, stolzem Weiss, edle Steine erhalten Feuer und Licht.

Nichts ist so dauerhaft wie kostbares Metall, keine Farbe leuchtet so intensiv wie in kunstvoll geschliffenen Steinen, kein Material hält dem Diamanten stand, der durch seine Schönheit und sein eiskaltes Blitzen besticht, in dem man den Schimmer aller Farben erhaschen kann.

Majo Fruithof, Zürich, weiss um die Besonderheit von Schmuck als Geschenk. «Er ist beständig und bleibt für immer», sagt die Goldschmiedin, die in ihrem Geschäft mit ausgefallenen, sinnlichen und prächtigen Kreationen verzaubert. In ihnen lässt sie so ungewöhnliche Materialien wie Eisen und Horn zu ungeahnten Ehren kommen und kombiniert sie mit Edelmetall oder Koralle. Häufig stehen auch ausgefallene Edelsteine im Mittelpunkt. Ihre Unikate sind bedeutungsvolle Aufmerksamkeiten, deren ungewöhnliche Gestaltung den Anlass eines Geschenks immer wieder in Erinnerung bringt. «Man trägt Schmuck stets mit sich, blickt ihn an und denkt an das, was er bedeutet. Und man hat ihn so nah am Körper, dass er etwas ganz Besonderes ist», so die Goldschmiedin.

Ob Ring oder Collier, Anhänger oder Brosche der grosse Klassiker in Sachen Liebe ist der Diamant. Er sei der beliebteste Edelstein zum Verschenken, weiss Erich Jegge, stellvertretender Geschäftsführer von Juwelier Gübelin an der Zürcher Bahnhofstrasse. «Diamantschmuck drückt eine grosse Wertschätzung aus, weil man weiss, wie kostbar er ist. Ausserdem besitzt der Diamant eine grosse emotionale Kraft. Das begeistert sogar mich auch ich würde den Diamanten als Liebesgeschenk auswählen», schwärmt der Schmuckspezialist. Am schönsten komme der Diamant in weissem Metall zur Geltung; deshalb ist bei Gübelin die erste Wahl vieler Kunden Weissgold.

Für Gilbert Albert, den grossen Genfer Juwelier, beginnt die Emotion schon vor dem Schenken. «Man kann ohne Liebe nicht kreieren», sagt der Meister. «Deshalb ist der erste Liebesausdruck der des Kreateurs.» In seinem Schmuck tauchen immer wieder Symbole der Liebe auf ein Herz, ein Stern oder eine Friedenstaube.

Auch Majo Fruithof mag das Spiel mit diesen offensichtlichen Symbolen: «Ich verwende das Herz gerne in meinem Schmuck, weil ich seine Form sehr mag.» Wenn sie selbst jedoch Schmuck für einen geliebten Menschen fertigt, ist dieser meist ohne sofort ersichtliche Symbolik. Majo Fruithof: «Das Schmuckstück soll eher an mich erinnern, deshalb verarbeite ich Ausgefallenes, zum Beispiel einen gefundenen Kieselstein, der durch Schliff ein wunderschönes Äusseres erhält.»

Der erste Liebesbeweis schon bei der Kreation

Kurt Neukomm mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen dekorierter Goldschmied, der in Burgdorf eine Galerie für Schmuck führt sieht im Entwerfen und Fertigen von Schmuck für einen anderen «ein kostbares Liebesempfinden. Denn für den geliebten Menschen eine dreidimensionale Liebeserklärung zu gestalten und sie über mehrere Tage handwerklich sichtbar zu machen, geht tief. Bin ich doch während der ganzen Zeit mit dem Herzen beim lieben Menschen.» Schmuck sei überhaupt das schönste Geschenk aus Liebe «wenn das Bewusstsein überzeugt, dass Schmuck, Edelmetall und Edelsteine für die Seele des Menschen sind. Die Liebe bewegt die Seele und den Geist. Schmuck als Kostbarkeit und als Ausdruck der Persönlichkeit verkörpert Liebeskräfte in harmonischer Weise.»

Heute kaum mehr ein Statussymbol

Schmuck als Ausdruck der Persönlichkeit dies ist der Trend, der die Schmuckwelt bewegt. Immer mehr Menschen suchen das Besondere, das ihnen entspricht. Deshalb wird die Bandbreite des Designs stetig grösser. Gemeinsam ist den aktuellen Juwelen allenfalls ihr Format: Schmuck steht wieder stattlich im Vordergrund. Ob Gelbgold, Weissgold oder Platin eine bevorzugte Farbe gibt es dabei nicht. Auch bei Farbsteinen lässt sich kaum ein Favorit ausmachen.

Nur eines zeichnet sich ab: «Frauen wollen heute jeden Tag Schmuck tragen gleichsam als Accessoire. Schmuck ist kein Statussymbol mehr, er ist zu einem Teil der Garderobe geworden, den man je nach Lust und Laune wechselt», hat Majo Fruithof festgestellt. Dabei bevorzugen Frauen immer häufiger bleibende Werte.

Ob schliesslich ein schlichtes, kleines Silberherzchen oder ein stolzer Mehrkaräter auf dem Gabentisch liegt es zählt einzig die Liebe, mit der es ausgewählt wurde. Denn kein Geschenk kann so wertvoll sein wie der Gedanke, der dahinter steht.

Diamant: Er bleibt der Stein der Liebenden

Er gilt als der König der Edelsteine und als Liebling der Frauen, denn die Natur hat dem Diamanten Einzigartiges mitgegeben: Die grösste Härte, die höchstmögliche Lichtbrechung, Total-Reflexion im Innern und die Fähigkeit, weisses Licht in seine Spektralfarben aufzufächern. Diese wundersamen Eigenschaften beruhen auf einem geradezu profanen Material: Ein Diamant besteht ausschliesslich aus Kohlenstoff, der sich vor Millionen von Jahren unter enormer Hitze und hohem Druck tief im Innern der Erde verwandelt hat. Von dort holt der Mensch den Diamanten empor und erweckt ihn durch den Schliff zum Leben.

Diese Bearbeitung ist entscheidend für den Wert eines Diamanten neben drei weiteren Kriterien, die zur Bestimmung dienen. Sie werden kurz die 4 C genannt, was für Colour (Farbe), Clarity (Reinheit), Cut (Schliff) und Carat (Gewicht) steht.

Die Wertschätzung des Diamanten beruht nicht nur auf seiner Schönheit und Seltenheit, sondern auch auf magischen Eigenschaften. Der römische Naturforscher Plinius schreibt ihm die Kraft zu, Furcht zu vertreiben, Hildegard von Bingen glaubt, dass ein Diamant den Eigentümer beschützt, und die alten Inder erkennen in ihm göttliche Vollkommenheit. Diese Magie hat sich der Stein bewahrt und ist das Symbol der Liebe und aller Herzensangelegenheiten. (iwo)

Schenken - gewusst wie: Bandbreite wird immer grösser

Wenn man ein Schmuckstück schenkt, ist das ein starkes Zeichen von Liebe, denn das bedeutet, dass sich der Partner mit dem Stil und den Vorlieben seiner Liebsten auseinander gesetzt hat.

Wer Schmuck schenkt, sollte also wissen, was zum anderen passt oder zum Schmuck, den derjenige oder diejenige bereits besitzt. Glänzt in der Schatulle vor allem Gelbgold, sollte man dabei bleiben. Hat der andere eine Vorliebe für Weiss, so darf es je nach Budget Platin oder Weissgold sein.

Bei Juwelier Gübelin in Zürich erhoffen sich Kunden auf der Suche nach einem Geschenk vor allem verlässliche Auskunft, was gut ankommt. Erich Jegge, stellvertretender Geschäftsführer, empfiehlt gerne Schmuck, der sich den ganzen Tag tragen lässt, also eher schlicht und klassisch ist. «Frauen wollen heute Schmuck tragen, der nicht auf einen bestimmten Anlass beschränkt ist», sagt Jegge. Zu Weihnachten so seine Erfahrung werde auch gerne mit einem Perlencollier überrascht; Uhren hält er ebenfalls für ein schönes Geschenk. «Auch hier gilt, dass sich Frauen etwas Tragbares wünschen, das sie durch den Alltag begleitet», rät der Schmuckspezialist.

Wer im Trend liegen möchte, hat die Qual der Wahl: Die Bandbreite bei Schmuck wird immer grösser. Der Mega-Trend heisst Individualität. Schmuck wird immer personenbezogener. (iwo)