Die Schweizer Medikamentenpreise haben sich 2011 dem europäischen Umfeld angenähert. Das zeigt der am Freitag veröffentlichte Preisvergleich mit sechs europäischen Ländern. Allerdings sind die Preise immer noch höher, bei Generika sogar erheblich.

So kosteten die Generika mit den 250 umsatzstärksten Wirkstoffen in der Schweiz ab Fabrik weiterhin 50 Prozent mehr als in den Vergleichsländern Deutschland, Dänemark, Niederlande, Grossbritannien, Frankreich und Österreich. Diese Preisdifferenz habe sich historisch eingependelt, teilten die Branchenverbände Interpharma und vips sowie der Krankenkassenverband santésuisse mit. Die Organisationen nehmen den Vergleich jährlich vor.

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Ziel: Preise fallen bis 2015 um 20 Prozent

Peter Huber, Geschäftsführer des Fachverbands Intergenerika, erwartet indessen gemäss Communiqué, dass die Generikapreise dank der neuen Massnahmen des Bundes bis 2015 um 20 Prozent zurückgehen. Diese traten Ende März 2011 in Kraft und regeln den Selbstbehalt neu.

Die umsatzstärksten 200 patentgeschützten Originalpräparate waren 2011 in der Schweiz ab Fabrik gut 20 Prozent teurer als in den Vergleichsländern. Die Branchenvertreter führten das auf den hohen Frankenkurs zurück. Der Berechnung liegt ein Wechselkurs von 1,26 Franken pro Euro zugrunde.

Selbst mit einem hypothetischen Wechselkurs von 1,40 Franken gerechnet, hätte der Preisunterschied noch 10 Franken betragen, gab santésuisse bekannt. Darum ortet der Krankenkassenverband weiterhin erhebliches Sparpotenzial. 2010 hatte das Preisniveau für Originalpräparate in der Schweiz 6 Prozent über dem Niveau der Vergleichsländer gelegen. Auch damals wurde das mit dem hohen Frankenkurs begründet.

(muv/vst/sda)