Der Laufschuhhersteller On hat seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Jahr angehoben, nachdem das zweite Quartal unerwartet stark ausgefallen ist. Insbesondere Käufer in Europa und Asien haben die hochpreisigen Schuhe des Schweizer Unternehmens gekauft.
Das von Roger Federer unterstützte Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von mindestens 31 Prozent auf Basis konstanter Wechselkurse in diesem Geschäftsjahr. Dies liegt über den Schätzungen der Analysten und drei Prozentpunkte über dem bisherigen Ziel. Somit beträgt der Nettoumsatz bei 2,91 Milliarden Schweizer Franken (3,6 Milliarden Dollar) zu aktuellen Wechselkursen, wie On am Dienstag mitteilt.
Top-Performer auf dem Weltschuhmarkt
Das in Zürich ansässige Unternehmen On hat sich zu einem der Top-Performer in der Welt der Turnschuhe entwickelt und expandiert von seinem Kerngeschäft, den Laufschuhen, in andere Bereiche wie Tennis, Training und Bekleidung. Die Marke ist seit ihrer Gründung im Jahr 2010 schnell gewachsen und hat grösseren Unternehmen wie Nike und Puma Marktanteile abgenommen.
Die Aktien von On sind im bisherigen Jahresverlauf in New York um fast 17 Prozent gestiegen und haben damit Konkurrenten wie Adidas übertroffen. Die aktuellen Quartalszahlen verleihen dem Aktienkurs auch weiteren kräftigen Schub. Die in New York kotierten Papiere steigen am Dienstag rund eineinhalb Stunden vor Börsenstart über 17 Prozent. In den Handel gingen die Aktien dann aber mit einem klar kleineren Plus von 8,5 Prozent.
Das Unternehmen rechnet mit einer Bruttogewinnmarge von 60,5 Prozent bis 61 Prozent für das Jahr und liegt damit leicht über seinem bisherigen Ziel, obwohl die US-Handelszölle den Schuhsektor belasten. On führte an, dass das Wachstum in seinem expandierenden Netzwerk von eigenen Geschäften und seinen E-Commerce-Kanälen besser als erwartet war.
«Die Energie ist überall so hoch», sagte Chief Executive Officer Martin Hoffmann in einem Interview. «Wir sind in einer wirklich starken Position, und das gesamte Ökosystem unterstützt unsere Bestrebungen.»
On will weltweit bis zu zehn neue Läden eröffnen
On rechnet mit der Eröffnung von fünf bis zehn weiteren Geschäften im Laufe dieses Jahres, darunter eines in seiner Heimatstadt Zürich, ein weiteres in Palo Alto, Kalifornien, und einige Standorte in Südkorea, so Hoffmann.
Der Umsatz stieg im zweiten Quartal stärker als von Analysten erwartet auf 749 Millionen Schweizer Franken, währungsbereinigt 38 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Bruttogewinnmarge erreichte 61,5 Prozent und lag damit ebenfalls über den Schätzungen der Analysten.
Hohe Preise schrecken nicht ab
On hat im Durchschnitt die teuersten Laufschuhe der Branche und hat im letzten Monat begonnen, die Preise in den USA zu erhöhen, insbesondere bei Lifestyleprodukten.
Dieser Ansatz hat die Verbraucher bisher nicht abgeschreckt, denn die Nachfrage nach dem neuen, stark gedämpften «Cloudsurfer Max»-Modell von On, das im Juli auf den Markt kam, war sehr gross, so Hoffmann.
Der Umsatz im zweiten Quartal stieg in Europa, im Nahen Osten und in Afrika um 43 Prozent und im asiatisch-pazifischen Raum um 101 Prozent und übertraf damit die Schätzungen deutlich. Das Wachstum in Nord-, Mittel- und Südamerika lag mit rund 17 Prozent knapp unter den Erwartungen.
Das neue Geschäft von On in Singapur verzeichnete eines der besten Eröffnungswochenenden, das das Unternehmen weltweit erlebt hat, so Hoffmann.
«Die Nachfrage dort ist so stark», sagte er über die asiatisch-pazifische Region. «Viel stärker als das, was wir bereit sind, dem Markt zu liefern.»
(bloomberg/dob)