Der japanische Autobauer gerät in England wegen eines Steuerstricks ins Kreuzfeuer der Kritik - und dabei spielt die Schweiz eine massgebende Rolle: So soll der Schweizer Ableger des japanischen Autoherstellers laut der britischen Zeitung «Daily Mail» Einzelteile zur Autoproduktion einkaufen und diese daraufhin dem britischen Werk in Sunderland überlassen. 

Das fertiggestellte Fahrzeug werde dann von den Schweizern im steuergünstigen Rolle zu einem Preis übernommen, der leicht über den Herstellungskosten liege. Die Folge: Nissan könne in England einen geringeren Gewinn deklarieren - und auf diesem folglich weniger Steuern berappen. 

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England zahlte, damit Nissan weiter in England produziert

Wie die britische Tageszeitung weiter berichtet, nutzt Nissan dieses «Steuerschlupfloch» seit 2008. Seither habe die britische Nissan-Vertriebsgesellschaft gerade einmal umgerechnet 3,2 Millionen Franken an Steuern abgeliefert. Vorher waren es gegen 20 Millionen Franken. 

Für Unruhe sorgt das Verhalten von Nissan auch deshalb, weil der Autobauer im letzten Jahrzehnt vom englischen Staat Gelder in Höhe von 120 Millionen Franken erhalten hat. Diese Zuschüsse sollten verhindern, dass der japanische Autobauer seine Produktionsstätten in England stillegt. 

(muv/chb)