Die Sika-Erben wollen vorwärts machen: Sie haben das Kantonsgericht Zug ersucht, die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung beim Bauchemie- und Klebestoffhersteller anzuordnen.

Wie die in der Schenker Winkler Holding (SWH) zusammengeschlossenen Familienaktionäre am Montag mitteilen, sieht man sich zu diesem Schritt veranlasst, da der Sika-Verwaltungsrat sich anlässlich seiner Sitzung vom 11. Dezember 2014 geweigert habe, das entsprechende Gesuch der SWH zu behandeln. Bis heute sei keine ausserordentliche Generalversammlung einberufen worden, so die Familienaktionäre.

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Abwahl von drei Verwaltungsräten

Die von der SWH vorgeschlagenen Traktanden sehen insbesondere die Abwahl der drei bisherigen Verwaltungsräte Paul Hälg, Monika Ribar und Daniel Sauter vor. Die drei unabhängigen Verwaltungsräte hatten sich gegen den Verkauf der Kontrollmehrheit an den französischen Saint-Gobain-Konzern ausgesprochen.

Zur Zuwahl in den VR nominiert die SWH den Wirtschaftsanwalt Max Roesle, der bis zum Abschluss der Transaktion als VR-Präsident vorgesehen sei. Die SWH ist gemäss Mitteilung der Auffassung, dass es «im besten Interesse von Sika sowie aller Aktionäre sei, möglichst rasch klare Verhältnisse zu schaffen» und den Vertrag mit Saint Gobain zu vollziehen.

Generalversammlung wohl im Februar

«Der Antrag traf erst am 9. Dezember bei uns ein - zu kurzfristig für die Verwaltungsratssitzung im Dezember», erklärte Sika-Sprecherin Christine Kukan gegenüber AWP. Man habe daher eine zusätzliche VR-Sitzung für die zweite Januarhälfte anberaumt, um sich dem Antrag der Familienaktionäre anzunehmen. Da die Einladungen zu der Veranstaltung mit einem Vorlauf von drei Wochen verschickt werden müssten, werde die ao GV daher aller Voraussicht nach im Februar stattfinden, so Kukan.

In einer Stellungnahme auf den Antrag auf eine ausserordentliche GV der Schenker Winkler Holding hatte Sika am 10. Dezember 2014 verlauten lassen, man werde Antrag und Begehren prüfen und «zu gegebener Zeit» dazu Stellung nehmen.

Rückzug von Chris Tanner

Zur Zuwahl in den VR nominiert die SWH den Wirtschaftsanwalt Max Roesle, der bis zum Abschluss der Transaktion als VR-Präsident vorgesehen sei.

Der ebenfalls von SWH für den Verwaltungsratsmitglied nominierte Chris Tanner zog hingegen kurz vor dem Jahreswechsel seine Kandidatur zurück. Die von ihm verlangten Zusicherungen im Hinblick auf eine effektive Unabhängigkeit würden ihm wahrscheinlich nicht gewährt, erklärte Tanner seinerzeit in einem Schreiben an AWP.

(sda/me/ama/ccr)