Am Donnerstag hat der Online-Marktplatz über Neuerungen informiert. Dazu zählen ein neues Design, eine verbesserte Suchfunktion und die Zusammenarbeit mit dem Onlineshop Brack.ch. Inzwischen bieten 60 Händler ihre Ware feil. Am Sitz beim Zürcher Hauptbahnhof wirds langsam eng. Für die inzwischen rund 100 Angestellten mussten im Haus neue Räume zugemietet werden.

Zur Erinnerung: Siroop will der relevanteste Schweizer Verkaufskanal im Internet sein. Hinter der Firma stehen der Grossverteiler Coop und der Mobilfunkriese Swisscom. Aber noch ist Siroop in der sogenannten Beta-Version. Das heisst: Nichts ist in Stein gemeisselt.

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Und es fehlen noch zahlreiche Funktionen. Zum Beispiel die Möglichkeit für Kunden, Produkte zu bewerten. Im Gespräch mit «Bilanz» erklärt Siroop-Chef Constantin Hilt: «Wir werden die Kundenbewertungen noch dieses Jahr einführen. Bisher hatten wir dafür zu wenig Frequenz in der Beta-Phase». Man nutze diese Testzeit vor allem, um möglichst viele Verbesserungsvorschläge umzusetzen. Davon habe es seit dem Start im November 2015 über 1500 gegeben. Inzwischen steuern 60 Prozent der Besucher per Smartphone auf die Seite.

Kooperation mit Ronorp

Mehr Zahlen will Hilt nicht rausrücken. Wie viele Produkte werden pro Tag verkauft? Wie viele Kunden kommen auf die Seite? Der meistverkaufte Artikel? Werbeausgaben? Statt Antworten liefert Hilt Fortschritte: «Inzwischen haben wir 120'000 Artikel auf der Seite, bei Beauty und Health sind wir top, bei Electronics sind wir kompetitiv und Franz Carl Weber ist mit uns im Bereich Shopping erstmals online gegangen.»

Siroop soll nicht nur reiner Plattform-Anbieter sein. Hilt plant auch, selber Produkte anzubieten: «Im Sportbereich sind wir daran, ergänzende Sortimente einzukaufen.» Neu partizipieren auch Nicht-Händler auf der Seite. Siroop arbeitet seit kurzem mit Bloggern der Ausgehplattform Ronorp zusammen. Sie sollen unter anderem mit Produkten beliefert werden. Ausserdem produzieren die Siroop-Leute Produkte-Videos. Das soll in absehbarer Zeit eine zusätzliche Einnahmequelle werden, denn dafür zahlen die Händler Kommissionen zwischen 6 und 10 Prozent.

Einfluss von Coop und Swisscom

In der Zwischenzeit sind neue Konkurrenten herangewachsen. Die Post startete Ende März mit Kaloka, einem sehr ähnlichem Konzept, das stark auf Regionalität setzt. Bislang vor allem mit kleinen Anbietern aus der Berner Innenstadt. Geliefert wird per Velokurier. Und Migros-Chef Herbert Bolliger kündigte Anfang April an, das Online-Einkaufscenter Galaxus neu auch externen Händlern zu öffnen. Er begrüsse jede Art von Wettbewerb, sagt Hilt: «Ich stelle fest, dass die Konkurrenz das Lokale auch so attraktiv findet wie wir.»

Eine Frage mag der 37-Jährige nicht mehr hören: Wie stark reden ihm Coop-Chef Joos Sutter und Swisscom/Coop-Präsident Hansueli Loosli drein? «Wir sind ein eigenständiges Unternehmen und in unseren Entscheidungen frei.» Natürlich nehme man Ratschläge von Sutter und Loosli entgegen, präzisiert er. «Aber grundsätzlich entscheiden wir selber und das wird auch in Zukunft so sein.»