Firmen wie B&O, Nokia, Statoil oder H&M gehören zu den globalen Aushängeschildern der nordischen Länder Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen. Mit ihnen liess sich in den vergangenen fünf Jahren gutes Geld verdienen: Der MSCI Nordic legte per 30. März 2007 um 67% zu und liess den MSCI Europe (+38%) weit hinter sich.
Aber wer sich auf unbekannte Namen wie Lundbergforetagen, Yhtymä oder Getuinge einliess, konnte dieses Ergebnis locker toppen. Der MSCI Nordic Small Caps stieg in fünf Jahren um 164%! Dies ist kein Zufall, sondern das Ergebnis umfassender Reformen, Innovationsgeist, einer liberalen Wirtschaftspolitik und einer kompromisslosen Ausrichtung auf den Weltmarkt.Die nordischen Unternehmen waren zwar schon immer stark international ausgerichtet, aber erst die tiefe Strukturkrise Anfang der 90er Jahre brachte den nötigen politischen Willen, die gesamte Wirtschaft grundlegend zu reformieren. Heute gehören die Länder zu den grossen Gewinnern der Globalisierung. Das zeigt der Global Competitiveness Index 2006 des World Economic Forums (WEF), in dem Finnland, Schweden und Dänemark die Plätze zwei bis vier einnehmen und Norwegen auf dem zwölften Rang geführt wird.
Reformmut trägt Früchte
Ein konsequenter Umbau der Sozialwerke, hohe Investitionen in Bildung und Forschung sowie ein stabiles politisches System haben die Wirtschaft in allen vier Ländern kräftig angekurbelt. Unternehmen profitieren zudem von relativ tiefen Einkommenssteuern von 25 bis 28% und flexiblen Arbeitsmärkten. In Norwegen, Schweden und Dänemark lag die Arbeitslosenquote mit Werten zwischen 2 und 4% Ende 2006 weit unter dem EU-Durchschnitt von 7,5%. Insgesamt beträgt die Marktkapitalisierung im Norden ca. 1100 Mrd Euro. Schweden, dominiert von Industrie, Finanzen, IT und Gesundheitswesen, leistet dazu mit über 40% den grössten Anteil. Während Norwegen seinen Wohlstand vor allem Rohstoffen verdankt, liegen die Schwerpunkte Dänemarks im Gesundheits- und Finanzwesen sowie in der Konsumgüterbranche und jene Finnlands in der Informationstechnologie, der Industrie und bei Rohstoffen. Alle vier Länder haben sich in den letzten Jahren kompromisslos von Industrie- zu Wissensnationen entwickelt. Dänemark, Schweden und Finnland rangieren weltweit unter den Top Five im Bereich der Informationstechnologie. Die Forschungsausgaben liegen mit knapp 4% des BIP in Schweden und 3,5% in Finnland schon heute weit über der von der EU für ihre Mitglieder angepeilten Marke von 3%. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Finnland in den Pisa-Studien regelmässig den Spitzenplatz einnimmt. Das nordische Modell hat allerdings seinen Preis: Staatsquote, Sozialabgaben und Verbrauchssteuern sind im weltweiten Vergleich sehr hoch. In Schweden soll diesem Manko mit einer Halbierung der Vermögenssteuer und einer kontrollierten Privatisierungswelle begegnet werden. Der Bankenkonzern Nordea, die Börsenbetreiberin OMX und der Absolut-Wodka-Hersteller Vin & Spirit sind einige der Kandidaten, deren vollständige Privatisierung im März 2007 beschlossen wurde.
Wirtschaftsmotor läuft
Der Wirtschaftsmotor in den nordischen Ländern läuft weiterhin auf Hochtouren. Die vier Staaten realisierten in den letzten Jahren nahezu doppelt so hohe Wachstumsraten wie das restliche Europa. 2007 wird sich das Wachstum in der nordischen Region im Gleichschritt mit der weltweiten Konjunktur verlangsamen. Das BIP-Wachstum von durchschnittlich knapp 3% ist im Norden noch immer fast ein Prozentpunkt höher als in der übrigen EU. Dank positiver Unternehmenskennzahlen bleiben die Märkte auch im aktuellen Umfeld attraktiv bewertet. Zwar ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2007 von 15 ähnlich hoch wie in Kontinentaleuropa, aber die Unternehmen sind 20% tiefer verschuldet. Solide Unternehmensbilanzen, zahlreiche Übernahmeaktivitäten und eine hohe Gewinndynamik sprechen für interessante Anlagemöglichkeiten im Norden.Besonders attraktiv sind die nordischen Small Caps, die sich schnell und flexibel auf verändernde Marktbedingungen einstellen können. Mit dem Nordea 1 Nordic Equity Small Cap Fund steht in der Schweiz erstmals ein Fonds für diese besonders innovativen Unternehmen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um einen Klon eines nordischen Small-Cap-Fonds, der bisher nur in Finnland und Schweden angeboten wurde und von «Morningstar» mit fünf Sternen bewertet wird.
Kleine haben die Nase vorn
Der Fondsmanager Mats Andersson konzentriert sich auf Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von rund 1 Mrd Euro. Diese werden von Analysten weniger verfolgt als Standardwerte. Durch persönliche Besuche der Unternehmen, Gespräche mit dem Management und einer ausgebauten internen Finanzanalyse werden die Gewinner von morgen identifiziert. Die ausgewählten rund 100 Aktien müssen ein Upside-Potenzial von mindestens 10 bis 15% besitzen. Das Portfolio setzt sich zusammen aus 75% Qualitäts- und Valuetiteln, 15% Turnaround-Kandidaten und 10% sehr zyklischen Titeln sowie solchen mit höherem Risiko.Sicherheit hat dabei höchste Priorität. Ziel ist es, durch die Aktienauswahl einen dauerhaft positiven Ertrag zu erzielen. Verglichen mit dem Nordea 1 Nordic Equity Fund, der in nordische Standardwerte investiert, ist das Portfolio defensiver und die Cash-Position höher, da die Liquidität in den Small Caps eingeschränkt sein kann. Die grössten Positionen hält der Fonds im norwegischen Verlagshaus Schibsted, der dänischen Versicherung Topdanmark und dem schwedischen Pharmaunternehmen Meda.