Das Schweizer Startup Comfylight hat auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter in nur sieben Stunden über 50'000 Franken eingesammelt. Mittlerweile ist der Spendenstand bei knapp 80’000 Euro – wachsend. Mit dem Geld möchte das Jungunternehmen «den letzten Schritt zum Markt» machen, wie Gründer Marcus Köhler sagt.

«Ein Grossteil der Summe wird für die Produktion der Nullserie verwendet, aber auch für die Zertifizierung in Europa und den USA», erklärt der 29-Jährige Wirtschaftsinformatiker.

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Einbrecherschutz durch smartes Licht

Comfylight wurde vor wenigen Monaten gegründet. Die Geschäftsidee: eine Glühbirne gegen Einbrecher. Bei einem Einbruch schlägt die LED-Lampe Alarm und benachrichtigt via Smartphone-App den Hausherr, wo immer sich dieser gerade befindet. Er kann dann die Polizei verständigen, derweil die Lampe zu Hause auffällig zu blinken beginnt und den Einbrecher in die Flucht schlägt.

Das Prinzip haben Stefanie Turber und Marcus Köhler entwickelt, als sie Doktoranden am Institut für Technologiemanagement (ITEM) der Universität St. Gallen waren. Sie experimentierten dort am von Bosch gegründeten Internet of Things (IoT) Lab, einer Spielwiese zum Erfinden von Smart-Home-Lösungen, an dem auch die ETH Zürich beteiligt ist.

Ein Alarm mit Extras

Dank dem eingebauten Bewegungssensor und einem Lernalgorithmus kann die LED-Lampe mehr als nur alarmieren und Einbrecher vertreiben. Sie registriert Umgebungsdaten und merkt sich die Zeiten, zu denen die Bewohner das Licht ein- und ausschalten. Wenn diese verreisen, beleuchtet die Lampe nach den erlernten Bewegungsmustern die Wohnung. Einbrecher müssen so annehmen, die Bewohner seien zu Hause.

Die LED-Lampe wirkt also präventiv. Steuern lässt sich das Sicherheitssystem mittels WLAN und einer App. Leicht lassen sich mehrere Lampen vernetzen. Das System ist fähig, die Hausbewohner zu identifizieren und das Licht automatisch einzuschalten, ohne dass die erkannte Person beim Eintreten den Finger zu rühren braucht.

Liebling der Medien

Die smarte Glühbirne von Comfylight hat sich in wenigen Monaten zu einem Liebling der Medien und Startup-Szene entwickelt. «Bilanz», «Handelszeitung», «Tages-Anzeiger», «Berner Zeitung», «Der Landbote», «Sonntagsblick», «20 Minuten» – zahlreiche grosse Medientitel der Deutschschweiz haben schon über die Firma berichtet.

Zum Hype über die jungen Gründer beigetragen hat auch eine Einladung in die USA. Im Januar wurden Marcus Köhler und Stefanie Turber an der Elektronikmesse CES mit dem Innovations-Preis geehrt. Gegenüber der «Bilanz» räumten sie ein, dass das – bis zum Kickstarter-Durchstarter – der grösste Erfolg in der Geschichte des jungen Unternehmens war.