Die Grössten müssen nicht immer die Besten sein. Was sich in der Wirtschaftswelt täglich offenbart, scheint sich so auch in den neuen Kommunikationskanälen zu bewahrheiten. Das zeigt eine neue Auswertung der Behördenauftritte in den Social Media.

Erstmals ermittelte die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich zusammen mit der Agentur Webguerillas, wie dynamisch sich die 26 Schweizer Kantone auf Facebook, YouTube und Twitter geben. Kleine Stände halten dabei durchaus mit. «Die Kantonsauftritte auf Facebook, Twitter und YouTube stimmen quantitativ und qualitativ nicht immer überein», sagt Dino Ceccato, Geschäftsführer von Webguerillas Schweiz.

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So habe etwa Zürich am meisten Follower auf Twitter, weise aber eine magere Quote auf, was Retweets oder Erwähnungen des Kantons bei den Usern anbelange. Ceccato sieht auch den umgekehrten Fall: «Der Kanton St. Gallen hat nur wenige Follower auf Twitter, diese interagieren aber viel stärker mit ihrem Kanton.»

Beim wichtigen Kriterium der Interaktion, das die Beteiligung der User misst, schwingen im Total der drei Kanäle Graubünden, Nidwalden und der Aargau obenaus. «Graubünden konnte wohl in touristischer Hinsicht einiges Know-how punkto Social Media aufbauen», sagt Manuel Nappo von der HWZ. Das kleine Nidwalden hingegen erziele auf dem Videokanal YouTube mit seinen Beiträgen in Relation zur Zahl der User sehr starkes Feedback.

Wird das Kriterium der Interaktivität nur für das Medium Facebook angeschaut, ist Glarus top. «Glarus postet regelmässig und sehr abwechslungreich, so holt man die Fans offenbar gut ab», beobachtet Nappo. Viel Potenzial, sagt der Social-Media-Experte, liege bei Kantonen wie Jura, Neuenburg, Obwalden, Tessin und den beiden Appenzell brach, wo die neuen Kanäle noch kaum bespielt würden.

Wobei die kantonale Hackordnung punkto Social Media jederzeit ändern kann: Die Angaben auf dem Portal Socialswitzerland.ch, das auch die Social-Media-Aktivitäten von Kantonshauptstädten abbildet, sind dynamisch, sie werden bezüglich Angeboten, Nutzern und Interaktion täglich aktualisiert. 

Andreas Güntert
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