Das Rennen um die Entschlüsselung des menschlichen Genoms machten vermeintlich die Amerikaner unter sich aus. Kaum jemand weiss, dass die Schweizer beim Umsetzen der Erkenntnisse in medizinische Anwendungen an der Weltspitze mithalten. Das Schweizerische Institut für Bioinformatik in Coinsins VD betreibt die bedeutendste Datenbank für Proteinstrukturen; die Jungfirma Geneprot, die daraus herausgewachsen ist, berechnet sie mit dem grössten Aufgebot an Supercomputern.

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Ein ehrgeiziges Ziel setzt sich auch Manteia, die seit Ende 2000 um ehemals führende Manager von Serono entstanden ist. Die Firma will bieten, was ihr Name (griechisch für «Voraussage») verspricht: Dank dem persönlichen Genom auf einem Chip sollen Medikamentenunverträglichkeiten oder Krankheitsanfälligkeiten zu erkennen sein. Nur gerade 2500 Dollar soll dies kosten, und allein im Fall von Brustkrebs, weiss Manteia-CEO Francisco Rubio-Sandi, liesse sich so der mehrere Milliarden schwere Markt für Mammografien erobern.

Manteia kann das persönliche Genom für alle erschwinglich machen, weil sie die DNA-Sequenzen 20 000-mal schneller knackt. Das Wettrennen allerdings hält an: Sowohl Geneprot als auch Manteia mussten Personal entlassen, um bis zur Markteinführung eines Produkts überleben zu können.

Im Fokus: Manteia
Coinsins VD
Genomik
27 Mitarbeiter

Athelas, Genf
Antibiotika, 8 Mitarbeiter.
Das «Wall Street Journal» erkor die
Firma zweier Genfer Forscher zum besten Biotech-Unternehmen Europas.

Brightrivers, Lausanne
Prozesssteuerung, 34 Mitarbeiter.
«Konzerne mit viel Geld und vielen Problemen» wie Nestlé bekommen Hilfe beim Betreiben ihrer Werke.

Glycart, Zürich
Medikamentenentwicklung,
13 Mitarbeiter.
Das vor drei Jahren gegründete ETH-Spin-off sammelt Auszeichnungen für seine Antikörper gegen Krebs.

Nemerix, Manno TI
Global-Positioning-Systeme,
19 Mitarbeiter.
Dank billigen Chips, die extrem wenig Strom brauchen, gehen Personen und Güter niemals mehr verloren.

Seclutions, Zürich
Internetsicherheit, 5 Mitarbeiter.
Die preisgekrönte Jungfirma schützt für Finanzhäuser das schwächste Glied im Netz: die Applikationen.

Silverwire, Genf
Fotoübermittlung, 20 Mitarbeiter.
Drei Firmen schlossen sich zusammen zum führenden Unternehmen beim Übermitteln von Fotos per Internet.
SVOX, Zürich

Sprachsoftware, 20 Mitarbeiter.
Das ETH-Spin-off lehrt beispielsweise Handys, SMS-Nachrichten in natürlicher Sprache vorzulesen.

Thales Technologies, Zürich
Katalysatoren, 13 Mitarbeiter.
Ein chinesisch-amerikanischer ETH-Stardozent beschleunigt chemische Prozesse – und verdient Millionen.

Thommen Medical,
Waldenburg BL
Dentalimplantate, 50 Mitarbeiter.
Der ehemalige Straumann-CEO Andreas Stutz zieht nebenan mit potenten Geldgebern Konkurrenz hoch.