Der erneute Stellenabbau beim Solarzulieferer Meyer Burger trifft den Standort Thun erneut hart. Rund 90 Stellen fallen in Thun im Zuge einer Verlagerung und Neuausrichtung weg, wie Meyer-Burger-Chef Hans Brändle am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP sagte.

Rund die Hälfte davon werde endgültig gestrichen, die andere Hälfte nach Europa und Asien verlagert, sagte Brändle. Ein grosser Teil der globalen Verkaufs- und Serviceaktivitäten seien bislang immer noch in Thun angesiedelt gewesen. Das lasse sich allerdings nicht mehr länger aufrechterhalten, da das Standard-Photovoltaikgeschäft der Kunden immer mehr nach Asien verlagert worden sei.

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In Thun bleiben nun noch rund 50 bis 60 Mitarbeitende übrig, die in der Forschung und Entwicklung, sowie in administrativen Funktionen tätig sind. Bis zu 80 weitere Stellen werden in Europa abgebaut und zum Teil in Asien wieder aufgebaut. Unter dem Strich schrumpft die Zahl der Vollzeitstellen bei Meyer Burger um 100 auf 1000.

Gespräche mit Sozialpartnern

In einer Woche wird das Konsultationsverfahren mit den Sozialpartnern eröffnet. Dieses soll bis Ende November abgeschlossen sein. Mit einer Entlassung zu Weihnachten müssen die Angestellten aber nicht rechnen. «Dieses Jahr werden wir noch keine Entlassungen aussprechen», sagte Brändle.

«Mit der Repositionierung wollen wir uns auf die Heterojunction- und Smartwire-Connection-Technologie sowie auf die Zell- und Modultechnologien der nächsten Generation fokussieren», sagte Brändle weiter. Auch wenn das Management das schon beim letzten Abbau gedacht habe: «Wir gehen davon aus, dass nach diesem Programm keine weiteren Schritte notwendig sein werden.»

Mit der Verlagerung nach Asien sei Meyer Burger wesentlich robuster gegenüber der Marktvolatilität. Das Unternehmen soll neu schon ab 250 Millionen Franken Umsatz profitabel sein. Zuvor waren mehr als 300 Millionen Franken nötig. «Wir sind nun für alles gewappnet», sagte der Meyer-Burger-Chef.

(awp/tdr/mlo)