Der Name Strabag wurde im Streit zwischen dem Hedge-Fonds Laxey und dem Bauunternehmen Implenia immer wieder ins Spiel gebracht, und Laxey hat auf der Suche nach einem Käufer für ihr Implenia-Paket – gemäss Laxey-Angaben rund 30% – in Wien tatsächlich angeklopft. Doch Strabag, deren Hauptfokus auf Osteuropa liegt, hat kein Interesse. «29,9% sind nicht interessant», erklärte CEO und Mitbesitzer Hans Peter Haselsteiner diese Woche. «Und wir werden uns hüten, hier gegen den Willen der Betroffenen etwas zu unternehmen.» Eine neue Situation würde sich ergeben, «wenn Implenia uns einlädt». Von Implenia war bis Redaktionsschluss zu dieser Option keine Stellungnahme erhältlich, doch haben CEO Christian Bubb und VR-Präsident Anton Affentranger stets strikt betont, eigenständig bleiben zu wollen. Weil bei Bauunternehmen in erster Linie Kader, Know-how und Aufträge übernommen werden, sind feindliche Take-over grundsätzlich problematisch.

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Namensstreit beigelegt

Aus dem Namensstreit, den sie gegen die kleine Zürcher Strassenbaufirma StraBAG verlor (siehe auch «Handelszeitung» Nr. 24 vom 13. Juni 2007), hat die Strabag Konsequenzen gezogen. Die in den letzten Jahren erworbenen Firmen Murer-Strabag und Züblin-Strabag werden zur Züblin Murer fusioniert und nicht mehr unter dem Namen Strabag auftreten. Damit dürfte auch die Klage, welche die StraBAG wegen der Namensverwendung zusätzlich gegen die österreichische Mutter angestrengt hat, «ins Leere laufen». Weil Strabag auch die deutsche Züblin besitzt, ist Züblin bereits heute eine ihrer internationalen Marken. Als «sehr ehrgeiziges» Umsatzziel für die Schweiz – «für uns ein geschätztes und strategisch wichtiges Land» – nannte Haselsteiner 500 Mio Euro in drei bis fünf Jahren. 2006 waren es, mit 1371 Beschäftigten, 322 Mio Euro. Opportunitäten für Zukäufe wird man ge-mäss Haselsteiner «sicher nutzen».

Der Börsengang der Strabag soll jetzt im Oktober stattfinden. Er war bereits für April 2007 angesagt, wurde dann aber kurzfristig abgeblasen, weil sich der Oligarch und grösste russische Bauunternehmer, Oleg Deripaska, an Strabag beteiligte. In einem ersten Schritt sollen 25% der Strabag-Aktien ins Publikum gelangen. Der Einstieg von Deripaska hat der Strabag Probleme beschert, um die sie andere Baufirmen wohl beneiden. «Wir müssen», so Haselsteiner, «schauen, dass wir für all die Projekte in Russland die notwendigen Kapazitäten zur Verfügung stellen können.»