Kaufen, wenn die Kanonen donnern», lautet eine alte Börsenweisheit. Roger Bühler, der Investment Director des britischen Hedge Fund Laxey Partners, hat sie beherzigt. Ausgerechnet als Anfang Jahr bei Swissmetal ein Arbeitskampf tobte – es war der härteste in der Schweiz seit Jahren –, begann er die Aktie in grossem Stil zu kaufen. «Niemand wollte sich zu dem Zeitpunkt die Finger damit verbrennen», erinnert sich Bühler.

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Der 34-jährige Basler ist es gewohnt, gegen den Strom zu schwimmen. Mit seinem Engagement bei Saurer handelte er sich den Ruf einer «Heuschrecke» ein, die den Traditionskonzern ausplündern wolle. Bühler kann die Anfeindungen leicht verschmerzen. Mit dem Verkauf des Saurer-Pakets an OC Oerlikon erzielte er einen Gewinn von deutlich mehr als 100 Millionen Franken. Zu den Profiteuren der Transaktion gehörte neben den Publikumsaktionären die BZ Bank von Martin Ebner.

Plötzlich kommt auch in die Swissmetal-Aktien Musik. In nur vier Monaten ist der Kurs von 15 auf 25 Franken explodiert (siehe Grafik). Das 20-Prozent-Paket von Laxey hat damit bereits einen zweistelligen Millionengewinn verbucht. Bei der Swissmetal-Führung hat man keine Erklärung für den abrupten Kurssprung. Seit der Streik beigelegt wurde, habe die Aktie Nachholbedarf, lautet die vage Begründung.

Ein beträchtlicher Teil der Swissmetal-Käufer dürften zudem Trittbrettfahrer sein, die auf einen neuerlichen Deal von Laxey hoffen. «Der Fall Saurer hat gezeigt, was möglich ist», sagt ein Aktionär, der bei Swissmetal ebenfalls mit einem Millionenbetrag investiert ist.

Mit einer Börsenkapitalisierung von lediglich 160 Millionen Franken wäre das Unternehmen aus Dornach SO ein leicht zu knackendes Übernahmeopfer – nicht einmal die Swissmetal-Führung stellt dies in Abrede. Gleichwohl begrüsst CEO Martin Hellweg das Engagement von Laxey.

In Roger Bühler fand der Swissmetal-Chef einen Verbündeten im Kampf gegen die Gewerkschaften. Die beiden verkehrten schon per Du, bevor Bühler Ende Juni in den Verwaltungsrat gewählt wurde. Die als «Heuschrecken» verschrienen Hedge Funds können sehr wohl einvernehmlich mit dem Management zusammenarbeiten, wie das Beispiel Swissmetal zeigt. AS