Die Synergieeffekte, die sich durch ein optimales Zusammenwirken von Planung und Ausführung eines Bauwerks erzielen lassen, sind ein Hauptmerkmal innerhalb eines Gesamtleistungswettbewerbs oder in der Zusammenarbeit zwischen dem Bauherrn und einer Generalunternehmung (GU). Sie bringen dem Bauherrn beträchtliche Vorteile und Nutzen. Synergie, Professionalität, Leistung, Kommunikation, Termin- und Kosteneinhaltung sowie Vertrauen waren denn auch die Basis für den erfolgreichen Neubau und die Sanierung des Klinikums 1 West, Zentrum für universitäre Medizin, in Basel.

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Im Frühjahr 2000 erhielt die Zschokke Generalunternehmung AG den Zuschlag für die Sanierung und den Neubau des Spitalprojekts, das grösste Hochbauvorhaben der öffentlichen Hand im Kanton Basel-Stadt, das jemals an eine GU vergeben wurde. Seit Bezug im März 2003 sind im neuen Gebäude rund 800 Mitarbeitende beschäftigt. Abgesehen vom komplexen Um- und Neubau stellte vor allem die Aufrechterhaltung des laufenden Spitalbetriebs während der gesamten Bauzeit eine besondere Herausforderung dar. Der Kommunikation, der Terminplanung und der spezifischen Ausführung kamen besonderes Gewicht zu.

Der Auftrag umfasste bautechnisch folgende Massnahmen:

Neubau OP-Zentrum: Der Operationstrakt West wurde neu gebaut. Darin wurden hoch spezialisierte und modernste Abteilungen wie die Geburtenstation, die Neonatologie, das medizinische Diagnosezentrum, die Tageschirurgie, die Herz- und Thoraxchirurgie sowie acht Operationssäle integriert. Im Erdgeschoss sind die Poliklinik, die Frauenklinik und die orthopädische Universitätsklinik untergebracht, während das Untergeschoss verschiedene Therapieräume und die zentralen Sterilisationsbereiche beherbergt.

Patientenstimmung positiv beeinflussen

Die Architektur des Neubaus trägt nicht nur den medizinischen Anforderungen Rechnung, sondern in besonderem Mass auch den Bedürfnissen der Patienten. Gerade im Bereich der Raumkonzeption wurde den neuesten Erkenntnissen entsprochen. So sind die eigens entwickelten Grundrisse für die Operations- und Geburtenabteilung konzentrisch statt linear angeordnet. Eine spezielle Technik ermöglicht die Belichtung aller Räume trotz grosser Raumtiefe.

Die den gesamten Neubau umschliessende Aussenfassade wirkt wie ein Lichtvorhang, der gleichzeitig Ausblick und Schutz gewährt und durch Farb- sowie Schattenreflexe ein intensives Raumerlebnis ermöglicht. Im Bettenhaus herrscht neu eine freundliche Atmosphäre, die der oft schwierigen Situation der Patienten gerecht wird. Bewusst gewählte Materialien und Farben unterstützen den fast privaten Charakter der Räume. In einem Spital spielen zudem die haustechnischen Anlagen eine zentrale Rolle. Bei Netzausfall muss der Betrieb, vor allem in den Operationssälen, ununterbrochen aufrechterhalten werden. Dazu sind USV-Anlagen und Notstromgeneratoren erforderlich, die bei Bedarf die lebenswichtigen Apparaturen über eine Elektronetzleitzentrale mit Strom versorgen.

Ein ständiges Überprüfen war notwendig

Im Rahmen der Bauabwicklung wurden über 2800 Prüfungen durchgeführt, beglaubigt und dokumentiert. Die einzelnen Arbeitsschritte wurden in jeder Phase überprüft, wodurch Abweichungen frühzeitig erkannt und behoben werden konnten.

Nach rund 30-monatiger Bauzeit erfolgte die termingerechte Übergabe an das Hochbauamt des Kantons Basel-Stadt. Die optimale Zusammenarbeit in Planung und Ausführung, die klar geregelten Pflichten und die kurzen Kommunikationswege zwischen allen Beteiligten (wenige Ansprechpartner) trugen mit den entstandenen Synergien wesentlich zum Gelingen dieses Projekts für den Bauherrn bei. Ebenso erfolgsentscheidend waren ein professionelles Projektmanagement und die Gesamtverantwortung durch den GU.

Claude Vollenweider ist Leiter Marketing/Kommunikation der Zschokke-Gruppe, Dietlikon/Genf.

Klinikum 1 West, Zentrum für universitäre Medizin, Basel

Bauherrschaft: Hochbau- und Planungsamt Basel-Stadt

Generalunternehmung: Zschokke Generalunternehmung AG, Basel

Architekt: Architekturbüro Silvia Gmür/Livio Vacchini, Basel

Bauingenieur: Bettenhaus: Walter Mory Maier Bauingenieure AG, Basel. Flachbauten/OP-Trakt: Ing.-Gemeinschaft K1 West, Basel

Rauminhalt SIA: Bettenhaus/Flachbau: 87000m3; Neubau OP West 34000m3

Geschossflächen SIA: Bettenhaus/Flachbau 27200m2; Neubau OP West 8500 m2

Nutzung: OP-Räume 8; Bettenzahl 320; Gebärsäle: 4

Termine: Baubeginn 1. Juni 2000. Bauende 30. November 2002



Das meint der Bauherr

Operiert und gebaut wurde nebeneinander

Roland Geiser, Baukoordinator des Kantonsspitals Basel, hält zum gelungenen Neubau und der Sanierung des Klinikums 1 West, Zentrum für universitäre Medizin, aus Sicht des Bauherrn fest: «Das Kantonsspital Basel ist gleichzeitig Nutzer des Bauwerks und einer der Bauherren. Die Zusammenarbeit mit einer Generalunternehmung für ein Bauprojekt dieser Grösse war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Die Zusammenarbeit hat sich äusserst konstruktiv und auf hohem kommunikativem Niveau entwickelt. Dies trotz oder dank der Komplexität eines Neubaus sowie der Sanierung eines Spitalbaus, die in unmittelbarer Nähe eines im Betrieb befindlichen Spitals durchgeführt wurden. Speziell erwähnenswert ist die Verbindlichkeit der Terminaussagen seitens der Generalunternehmung, wird doch der Spitalbetrieb durch Bauarbeiten und entsprechende Immissionen Lärm in unmittelbarer Nähe von Patientenzimmern oder Polikliniken oft massiv tangiert. Gemeinsam konnten mit den Nutzern und der Generalunternehmung beiderseitig befriedigende Lösungen gefunden werden. Im Weiteren ermöglichten die klar definierten Aufgaben der Bauleitung sofortige Interventionen, wenn der Spitalbetrieb durch die Bauarbeiten massiv gestört wurde.»

Weitere Informationen unter: www.zschokke.ch