Tesla hat dem E-Auto zum Durchbruch verholfen. Um dieses Kunststück zu schaffen, musste sich der Hersteller auch der Infrastruktur für Stromautos annehmen: Er baut ein weltweites Netz von Schnelllade-Stationen auf.

Nun will Tesla seine derzeit über 25’000 Stromtankstellen mit der Konkurrenz teilen. Schon ab diesem Jahr werden auch andere E-Auto-Marken an den «Superchargern» geladen werden können. 

Das schrieb Tesla-Chef Elon Musk auf Twitter. Und drückte sich dabei nur vage aus. So ist unklar, in welchen Ländern die neue Regel bereits dieses Jahr gelten wird.  Früher oder später wird sie, so Musk, überall umgesetzt.

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Vermutlich wird die Vorgabe zuerst in Europa umgesetzt, denn auf diesem Kontinent hat Tesla fast sämtliche Supercharger mit  einem CCS-Stecker ausgestattet, über den sich auch E-Autos anderer Hersteller laden lassen.

Für die Schweiz ist kein Zeitrahmen bekannt, wie es bei Tesla auf Anfrage heisst. Hierzulande betreibt Tesla etwa 250 Supercharger an 23 Standorten.

 

Porträt Ferdinand Dudenhöffers an einem Event.

«Auto-Papst» Ferdinand Dudenhöffer: Der Professor ist Deutschlands bekanntester Automobil-Experte.

Quelle: ZVG

«Tesla braucht Profits»

Wie ist der Entscheid einzuschätzen?

Aus Sicht von Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer ergibt es für Tesla Sinn, sein bislang exklusives Netz zu teilen.

«Mittlerweile sind entlang der Autobahnen sowie an anderen wichtigen Punkten eine ganze Reihe von Anbietern unterwegs, die zum Teil mit deutlich höheren Ladeströmen agieren können», schreibt der Leiter des CAR Center for Automotive Research in Duisburg in einem E-Mail.

Zudem sei Tesla unter Druck, Gewinn zu machen. «Tesla braucht Profits. Die Gewinne aus den CO2-Gutschriften werden weniger, da immer mehr Autobauer jetzt selbst mit Elektroautos im Markt sind und ihre CO2-Vorgaben ohne Tesla-Gutschriften erfüllen. Was liegt da näher, als in dem wachsenden Elektroauto-Markt auch Strom an andere zu verkaufen?»

Wo die Schweizer Tesla-Besitzer leben

«Die Investitionen sind gemacht»

Auch den Zeitpunkt hält Dudenhöffer für gut gewählt. «Bisher war das Geschäft zu kleinteilig, hat sich also nicht gelohnt, sondern wäre eher mit höheren Kosten zu betreiben gewesen. Die Masse der Elektroautos macht es interessant.  Die Investitionen sind gemacht, und je mehr Strom mit positiven Margen verkauft werden kann, umso besser für Tesla.»

(mbü)