Der Elektroauto-Pionier Tesla ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht und braucht für die Expansion des Geschäfts mehr Geld. Pläne zur Markteinführung des Sportwagens Model X und zum Bau einer Riesenfabrik für Hochleistungsakkus in Nevada verschlingen viel Geld.

Eine erst kürzlich ausgehandelte Kreditlinie über 500 Millionen Dollar könne auf 750 Millionen ausgeweitet werden, erläuterte Finanzchef Deepak Ahuja am Mittwoch. Das reiche für die geplanten Investitionen in die Werke in Kalifornien und Nevada. Darüber hinaus gebe es aber weiteren Finanzbedarf, ergänzte Firmenchef Elon Musk, ohne näher darauf einzugehen.

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Gesenkte Absatzprognose

Die Aussagen missfielen den Anlegern. Im nachbörslichen US-Handel fiel das Papier um sechs Prozent. Dazu trug auch die gesenkte Absatzprognose für die Autos des Konzerns bei. Tesla geht in diesem Jahr nur noch davon aus 50'000 bis 55'000 Wagen zu verkaufen.

Zuletzt hatte Tesla 55'000 angepeilt, das wären fast 75 Prozent mehr als 2014. Firmenchef Musk rechnet im nächsten Jahr mit einer weiteren Steigerung auf 83'000 bis 93'000 Fahrzeuge. Ausschlaggebend für den Erfolg dürfte die Markeinführung des Sportwagens Model X sein.

Batterien als Hoffnungsträger

Grosse Hoffnungen setzt Tesla in das neue Geschäft mit Batterien für Häuser und Geschäfte. Die Erlöse mit den Stromspeichern könnten im kommenden Jahr 400 bis 500 Millionen Dollar erreichen, sagte Musk. 2017 könnten es bereits «mehrere Milliarden Dollar» sein.

Im zweiten Quartal schoss der Umsatz dank der boomenden Nachfrage nach Tesla-Autos um ein Viertel auf 955 Millionen Dollar in die Höhe. Die hohen Investitionen brockten Tesla einen Verlust von 184 Millionen Dollar ein. Vor Jahresfrist lag das Minus noch bei 62 Millionen. Die Bargeldreserven fielen Ende Juni auf 1,15 Milliarden Dollar. Ende Dezember hatte der Elektroautobauer noch 1,9 Milliarden Dollar in der Kasse. Von April bis Juni lieferte Tesla 11'532 Wagen aus - so viele wie noch nie zuvor.

(reuters/ccr)