Therametrics in Stans NW wird neu von der italienischen Petrone Group beherrscht. Raffaele Petrone, CEO und Verwaltungsratspräsident von Therametrics, ist zugleich Chairman der Gruppe, zu der rund 30 Firmen aus der pharmazeutischen und der Gesundheitsbranche zählen. Mit Pierrel, an der italienischen Börse kotiert, und Fin Posillipo halten zwei Unternehmen der Petrone Group zusammen 76,8 Prozent der Aktien von Therametrics. Damit ist die Gruppe indirekt da, wo sie hinwollte: an der Schweizer Börse.

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Ihr Ziel erreichte sie mit der Fusion von Pierrel Research International in Thalwil ZH und MondoBiotech zu Therametrics im Juni dieses Jahres. Von den früheren Besitzern ist einzig Prinz Michael von Liechtenstein übrig geblieben. Als Mehrheitsaktionär hatte er die Geschicke von MondoBiotech wesentlich mitbestimmt, heute hält er über seine BioPharma Invest noch 8,4 Prozent der Aktien von Therametrics.

Ein Heidenlärm im Haus

Seit der Fusion hat sich am Sitz des Unternehmens im Kapuzinerkloster in Stans und an der Börse nichts spürbar verändert. Der Kurs der Aktie dümpelt wie seit langem bei 14 Rappen, beim Börsengang vor vier Jahren lag er bei 
40 Franken.

Die letzten zwölf Kapuziner, die bis vor zehn Jahren durch die Gänge ihres Klosters in Stans huschten, müssen verglichen mit ihren Nachfolgern im über 400-jährigen Haus einen Heidenlärm gemacht haben. Therametrics beschäftigt nach eigenen Angaben noch vier Personen. Auch im Verwaltungsrat sind vier Personen, in der Geschäftsleitung drei. Neu dazugekommen ist Finanzchef Roberto Tenze. Er arbeitete zuvor bei der italienischen Niederlassung von Astellas Pharma.

Sie alle scheinen sich nicht häufig in Stans aufzuhalten. Es sei niemand da, heisst es zwei Tage hintereinander auf telefonische Nachfrage. Das ist wohl auch nicht nötig. Denn das Unternehmen macht keinen Umsatz, wohl aber Verluste: 2012 waren es 6,5 Millionen Franken, im ersten Halbjahr 2013 2,9 Millionen. Das Geschäftsmodell, im Internet Datenbanken zu durchforsten, um Wirkstoffe gegen seltene Krankheiten zu finden und diese zu lizenzieren, hat nie funktioniert.