Der Schweizer Spezialchemiehersteller Sika AG hat mit dem Ergebnis für das Gesamtjahr sowohl die Analystenerwartungen als auch die eigenen Prognosen übertroffen. Dabei half dem Unternehmen, das sich derzeit gegen eine Übernahme durch den französischen Konzern Cie. de Saint-Gobain SA wehrt, ein regional breit aufgestelltes Umsatzwachstum und die starke Nachfrage im Mörtelgeschäft.

Der Gewinn vor Steuern und Zinsen legte 21 Prozent zu auf 633,2 Mio. Schweizer Franken (595 Mio. Euro), wie Sika mit Sitz in Baar am Freitag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt ein Ergebnis von 610,5 Mio. Franken erwartet. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung und legte in der Spitze 2,7 Prozent zu auf 3377 Franken.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

«Feindliche Übernahme stellt Unsicherheit dar»

Obwohl das Unternehmen in diesem Jahr mit weiter steigendem Umsatz und Gewinn rechne, bedeute der Kampf gegen eine Übernahme durch Saint-Gobain ein Risiko, erklärte Konzernchef Jan Jenisch. «Eine Unsicherheit stellt der unbekannte Ausgang des feindlichen Übernahmeversuchs durch Saint-Gobain dar», hiess es in der Unternehmensmitteilung.

Die Familie der Sika-Gründer hat einen Anteil von 16 Prozent, der jedoch 52 Prozent der Stimmrechtsanteile verkörpert, an den Baustoffkonzern Saint-Gobain veräussert. Andere Aktionäre, darunter auch die Bill & Melinda Gates Foundation, sowie das Sika-Management, wehren sich gegen die Transaktion. Sie argumentieren, ein Verkauf ergebe wirtschaftlich keinen Sinn und gewähre dem französischen Konkurrenten Zugang zur Produktpalette von Sika, den Kundendaten und dem Fachwissen.

Eine mögliche Lösung für den Konflikt

Nach Aussage von Sika wäre eine Integration des Mörtelgeschäfts von Saint-Gobain eine mögliche Lösung für den Konflikt zwischen den beiden Unternehmen, da dies einen wichtigen Konkurrenzbereich beseitigen würde. Saint-Gobain hat jedoch erklärt, das Mörtelgeschäft nicht an Sika verkaufen zu wollen. Bei Sika war der Bereich einer der Faktoren für die gute Geschäftsentwicklung. «Ein zentraler Wachstumstreiber war im Berichtsjahr auch das margenstarke Mörtelgeschäft mit einem Umsatzwachstum von 31 Prozent», teilte Sika mit.

Für 2015 rechnet Sika mit einem Umsatzwachstum zwischen sechs und acht Prozent bei konstanten Wechselkursen. Die Rentabilität soll gegenüber 2014 kaum verändert sein. Das Unternehmen will die Dividende für Inhaberaktien um 26 Prozent auf 72 Franken je Aktie anheben. Auf Namensaktien soll eine Dividende von 12 Franken gezahlt werden, was ebenfalls einem Plus von 26 Prozent entspricht.

(blommberg/ccr)